Karben. Der 1. Pétanque Club Petterweil ist der größte Boule-Verein in Hessen. Ab sofort finden alle Turniere und Spiele in der neuen 165 000 Euro teuren Boulehalle Karben statt. Diese wurde am Samstag von den Karbener Pétanque- und Boule-Spielern mit zahlreichen Gästen offiziell eröffnet.
Mit der offiziellen Eröffnung der Boulehalle Karben hat sich der 1. Petanque Club Petterweil (1. PCP) einen Traum erfüllt. Die 127 Mitglieder starten jetzt am 31. Oktober in der eigenen Halle in die Winter- und Turniersaison. Zur Eröffnung konnten die Vorstandsmitglieder zahlreiche Mitglieder, Gäste, Sponsoren und Politiker begrüßen. Da der Vorsitzende Carmelo Bonanno im Urlaub ist, hieß der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Skrybeck die Besucher willkommen. Zu ihnen gehörte mit Sylvia Bosch die ehemalige zweite Vorsitzende. Sie war aus dem Kanton Aargau angereist. Gemeinsam mit Presseobmann Alfred Hiepel warf sie einen humorvollen Blick zurück auf die Vereinsgeschichte und das Mammutprojekt Bau einer Boulehalle.
Teilnahme an
der Hessenliga
1986 gründeten 15 Spieler, die den populären Kugelspielarten Pétanque und Boule frönten, den 1. PCP und meldeten sich beim hessischen Landesverband als Spielgemeinschaft an. 1991 wurde beschlossen, den Club in einen offenen Verein umzuwandeln. Das Vereinsgelände befand sich in Petterweil. Die Mitglieder nehmen an der neu gegründeten Hessenliga teil. Um die Jugendarbeit zu fördern, übernimmt der Verein ab 1994 alle Verbandskosten für jugendliche Mitglieder. Das zehnjährige Vereinsbestehen 1996 feiern 100 Boulespieler, von denen 64 Verbandsmitglieder waren. Bereits ein Jahr später besuchten die südhessischen Boulespieler erstmals dem Bouleclub »Leo Petanque« in Brüssel. Ab 1998 wurde der Bau der Boulescheune in Angriff genommen und die Außenanlage erweitert.
Das 15-jährige Vereinsbestehen wird im Mai 2001 von 125 Mitgliedern gefeiert. Zum 25-jährigen Vereinsjubiläum 2011 richtet der 1. PCP die offenen Hessischen Meisterschaften aus. Und 2016 erfolgt die große Feier zum 30-jährigen Bestehen. Ein Jahr später steht fest, dass der Verein sein Gelände in Petterweil verlassen muss.
Dank des Einsatzes der Stadt Karben und des Bürgermeisters Guido Rahn (CDU) wird mit dem Sportplatz in Okarben ein neues Vereinsgelände gefunden. Die inzwischen 125 Mitglieder beginnen im Herbst 2017 zehn Außenbahnen anzulegen und das Vereinsheim zu renovieren. Um im Winter den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, wird auf dem alten Okärber Sportplatz der Bau einer Boulehalle Karben in Angriff genommen. »Die nächste Boulehalle steht in Groß-Gerau«, sagt Sylvia Bosch.
Spenden gesammelt
Am 1. Juli 2023 fand der 1. Spatenstich für die neue 30 Meter lange, 12,5 Meter breite und 5,05 Meter hohe Halle statt. Bereits sieben Monate später im Februar 2024 steht die von einem holländischen Unternehmen gebaute Halle, die Platz für zehn Bahnen bietet.
Um Kosten zu sparen, wurde unter Anleitung von Martin Schmidt das Fundament selbst gegossen, die Bauleitung übernahm Klaus Husslein und die Projektplanung Schriftführerin Cornelia Koch. Alfred Hiepel ist der »gute Geist« des Projektes. Neben den zahlreichen Vorschriften mussten die Vereinsmitglieder die ständigen Preissteigerungen im Blick behalten. Mit der Corona-Pandemie kam die Erkenntnis: »Unser Geld reicht nicht.« »Alle 14 Tage wurde das Material teurer«, erinnert Sylvia Bosch. Die Bitte um Spenden verhallte nicht ungehört. Es fanden sich viele Unterstützer aus der Boule-Community im In- und Ausland.
Zu den Unterstützern gehörten die Mainova Aktiengesellschaft mit 15 000 Euro – »ohne die Mainova würde die Halle nicht stehen« – sowie 6 000 Euro aus dem Sparda-Bank-Hessen-Voting »Vereint für Deinen Verein!« Die Stadt Karben stellte das Gelände zur Verfügung und 47 000 Euro. Der Landessportbund gab 7 000 Euro und der Hessische Pétanque-Verband Fördermittel in Höhe von 15 000 Euro. Weitere Spenden kamen von Vereinsmitgliedern, von denen viele beim Innenausbau kräftig mit anpackten.
Rahn lobte: »Diese Halle ist ein Highlight.« Da der Verein alles selbst auf die Beine gestellt habe, sagte er 5000 Euro für den Innenausbau und 500 Euro für die Bewirtung zu.
Von Christine Fauerbach