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Hausmeister aus dem Häuschen – Seit einem Vierteljahrhundert macht sich Josef Manczyk in der Stadtschule unentbehrlich

Bad Vilbel. „Was ist denn das“, wunderte sich der überraschte Josef Manczyk, als er in den Musiksaal der Stadtschule kam. Der Hausmeister war gerufen worden, weil er angeblich einen schweren Koffer wegbringen sollte, den kurz zuvor der Jagdclub Hubertus der Schule übergeben hatte. Stattdessen trugen Schüler dann für ihn Gedichte vor, brachten ihm ein Ständchen dar und überreichten Blumen. Auch Schulleiterin Kirsten Schenk-Lalk hatte ein Sträußchen, mit dem sie namens des gesamten Lehrerkollegiums zur 25-jährigen Tätigkeit als Hausmeister gratulierte. „Wir haben heute früh alle so getan, als hätten wir es vergessen“, verriet Schenk-Lalk. Dabei lieben sie ihn alle und schätzen seine jederzeitige Einsatzbereitschaft, „wenn wir wieder Mal etwas kaputt gemacht haben“. Das kam deutlich in den Beiträgen der Schüler zum Ausdruck. Der „Erlkönig“ musste für eine Rap-Version herhalten und wurde auf den „Werkzeugkönig“ umgedichtet.

Der Geehrte, der schon drei Schulleitungen und Generationen von Kindern kommen und gehen sah, ist nicht zuletzt deshalb beliebt, weil er auch Diskretion als vornehme Aufgabe eines Hausmeisters versteht. In einem Jahr geht er selbst von der Stadtschule – in den Ruhestand. „Obwohl ich mich freue, wird mir was fehlen“, sagte er. Doch zunächst beschäftigte ihn eine andere Frage: „Wie haben die das hingekriegt, dass alle mit der Überraschung dicht gehalten haben?“ (bep)