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Politikerschutz für Brandschützer – Ortsvorsteher Schulz, CDU-Chef Gellings und CDU-Stadtverordneter Völker stehen voll hinter der Feuerwehr

Bad Vilbel. Trotz der Proteste will die Freiwillige Feuerwehr weitere Alarm-Übungen in der Mormonensiedlung machen. Das kündigte der örtliche Feuerwehrchef Thomas Farr an. Er reagierte damit auf die Kritik einer Anwohnerfamilie, die sich vor allem darüber beklagt hatte, dass am vergangenen Donnerstagabend eine Übung ohne Vorankündigung in den alten Häusern im Moulinsring stattfand. Dazu böten sich die unbewohnten Häuser an, die ohnehin bald im Auftrage des Investors nacheinander abgerissen werden sollen.

Deutlich hinter ihre Feuerwehrleute stellten sich gestern Politiker des Heilsbergs bei einem Gespräch in den Redaktionen der „Frankfurter Neuen Presse“ und des „Bad Vilbeler Anzeigers“, an dem neben Ortsvorsteher Peter Schulz und dem Stadtverordneten Jens Völker auch der Vorsitzende der Heilsberger Union, Peter Gellings (alle CDU), teilnahm. Sie äußerten Unverständnis für die heftige Kritik, die die Anwohner an der Übung geäußert hatten. Es hätte diesen beiden Personen besser zu Gesicht gestanden, sich direkt an die Aktiven zu wenden, statt die Wehrleute in der Öffentlichkeit herabzusetzen.

Die Kritik habe in ihrem Kern wohl die Zielsetzung verfolgt, die Stadtverwaltung zu diskreditieren, mutmaßte Jens Völker. Dabei habe die Wehr mit der Stadtverwaltung nichts zu tun. Der von den besagten Anwohnern ins Spiel gebrachte Vorschlag, die Übungen doch vorher anzukündigen, sei nicht zweckdienlich, betonte Peter Gellings. Solche Informationen, selbst wenn sie nur an die unmittelbar betroffenen Anlieger vorab herausgegeben würden, würden auf jeden Fall durchsickern. Und damit Sinn und Zweck inklusive des Überraschungseffektes für die Feuerwehrleute nicht mehr erfüllen. Die beteiligten Brandbekämpfer, die sich jedes Mal individuell auf die jeweilige Situation einzustellen hätten, stünden dann nicht unter jener Art von Belastungssituation, die ihren Vorgesetzten ihre persönliche Leistungsfähigkeit und Professionalität aufzeige. Schulz, Gellings und Völker äußerten, politisch sei das Vorgehen der Wehr völlig abgedeckt. Das Üben liege im Interesse der Sicherheit der Bevölkerung – und sei deshalb unverzichtbar.

Völker ging auf die von den Anwohnern geschilderte Angst ihrer Kinder während der Übung ein. „Mindestens eine andere Familie schaute sich die Übung an – das nahm den Kindern die Angst und weckte Interesse für die Arbeit der Feuerwehr . . .“ Schulz will in den nächsten Tagen persönlich mit den besorgten Anwohnern in Kontakt treten – auch, um sie mehr für die wichtige ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr zu sensibilisieren. Immerhin ist die Familie Mitglied im Förderverein der Wehr. (zlp)