Bad Vilbel. Der Bau eines Kunstrasenplatzes in Gronau noch in diesem Jahr hängt aus mehreren Gründen in der Schwebe. Dies teilte Hauptamtsleiter Walter Lassek dem Ortsbeirat mit.
Die technische Prüfung zum Hochwasserschutz stehe noch aus und die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Bad Vilbel seien noch nicht absehbar. Es zeichne sich ab, dass „die Einnahmen nicht im erwarteten Umfang fließen“. Deshalb werde sich die Stadtverordnetenversammlung mit der Frage beschäftigen müssen, ob alle für dieses Jahr geplanten Maßnahmen umgesetzt werden können.
Eine Anfrage von Ottmar Dauterich (FDP) über den Zeitplan für den Umbau des Hartplatzes und ein Antrag der SPD-Fraktion, unter Berücksichtigung des Schulsports und der Leichtathletikabteilung des SVG eine mindestens zweispurige Laufbahn, eine Weitsprunganlage und einen Wurfring mitzubauen, waren der Anlass für Lasseks Mitteilung. Zwei Gründe nannte er, warum die Hochwasserprüfung noch nicht erledigt sei. Ursprünglich sei 2009 der Bau des Kunstrasenplatzes auf dem Nidda-Sportfeld vorgesehen und Gronau erst 2010 an der Reihe gewesen. Weil sich jedoch die Situation in der Kernstadt problematisch darstelle, seien nach einer Einigung über die Mitbenutzung der Gronauer Anlage durch den FV Bad Vilbel die Maßnahmen getauscht worden.
Im Haushalt 2009 stehen Mittel für den Gronauer Sportplatz in Höhe von 700 000 Euro. Die notwendige Prüfung habe noch nicht stattfinden können, weil das Bauamt mit der Auswahl von Maßnahmen für das Konjunkturprogramm beschäftigt sei. Die Klärung des Hochwasserschutzes sei jedoch Voraussetzung für den Kunstrasenplatz. Denn falls sich bei Überschwemmungen Schlamm darauf absetze, müsse der Platz komplett erneuert werden.
Unverständnis rief das bei der SPD und bei Zuhörern von der Fußballabteilung des SV Gronau hervor. „Seit 100 Jahren kennt man die Überschwemmungsproblematik auf dem Sportplatz“, stellte Jürgen Ahäuser (SPD) fest. „Wenn man dort seit langer Zeit einen Kunstrasenplatz plant, müsste doch eine Eignungsprüfung des Geländes an erster Stelle gestanden haben.“ Nach dem, was er von Lassek gehört hat, sieht er „die Maßnahme auf Jahre hinaus verschoben“.
Seinem Vorschlag, den Platz in die Maßnahmenliste für das Konjunkturprogramm aufzunehmen, musste der Verwaltungsmann eine Absage erteilen. Es kämen nur Vorhaben in Frage, die bisher nicht geplant und bei der Mittelbereitstellung nicht berücksichtigt seien.
Die Frage aus den Reihen der Fußballer, wie nun das Training geplant werden solle, vermochte niemand zu beantworten. „Aber wenn’s so weit ist, werden wir mit allen Beteiligten reden. Da sitzen Sie mit am Tisch“, versicherte Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU). Schäfer verwies darauf, dass der Antrag der SPD in ähnlicher Form von der CDU bereits 2006 gestellt worden sei. Sein Vorschlag, die neuen, von der SPD genannten Aspekte des Schulsports und einer mindestens zweispurigen Laufbahn dort mit aufzunehmen, fand die einhellige Zustimmung des Ortsbeirats.