Bad Vilbel. Nach dreijähriger Pause wegen der Corona-Einschränkungen nun Erleichterung bei den Oldtimer-Fans: Ihr Treffen in Massenheim fand am Samstag wieder im gewohnten Umfang statt.
Zwar waren zu dem diesjährigen Treffen, übrigens dem 28. seit Anfang der 1990er Jahre, nicht ganz so viele Autoliebhaber gekommen wie beim letzten Mal, aber da spielte sicherlich die mehrjährige Unterbrechung und auch das Wetter eine gewisse Rolle. Trotz allem waren es am Ende gut 250 Fahrzeuge, die im Auenpark neben der Massenheimer Feuerwehrwache präsentiert werden konnten.
»Ich hatte schon Angst, dass auch das Massenheimer Oldtimertreffen der Vergangenheit angehört. Jahrelang war ich nach Gelnhausen zu einem ähnlichen Treffen gefahren, bis dieses irgendwann eingeschlafen ist. Aber der Zuspruch zeigt, dass das Oldtimertreffen hier in Bad Vilbel wieder auferstanden ist«, freute sich ein Oldtimer-Fan aus Fulda. Er hatte mit seinem Opel-Rekord aus dem Jahr 1964 den Weg nach Massenheim gefunden.
Viele Audi-Liebhaber
Und in der Tat ist das Massenheimer Oldtimertreffen inzwischen weit über die Grenzen Bad Vilbels hinaus bekannt. Ein Beleg dafür waren die unterschiedlichen Autokennzeichen, die weit über Hessen hinausreichten. Auffällig war, dass auch in diesem Jahr wieder sehr viele Audi-Liebhaber präsent waren.
Eine Erklärung dafür lieferte Jochen Schulz, der ehemalige Ortsvorsteher von Massenheim. »Zuerst war das Bornfest, organisiert von der Massenheimer Feuerwehr. Und das gab es schon, als ich 1979 nach Massenheim gezogen bin. Dann eines Tages kam das Oldtimertreffen hinzu«, erinnerte sich Schulz mit kleiner Hilfestellung seitens seiner Ehefrau Uschi.
Die Idee zum Oldtimertreffen hatte einst Andreas Bauditz, Mitglied der Einsatzabteilung. Er organisierte Anfang der 90er Jahre das Deutschlandtreffen des Audi 100 Coupé S Club Deutschland in Massenheim. Daraus entstand das Oldtimertreffen, das immer mehr Anhänger fand. Zum letzten Treffen im Jahr 2019 soll die Veranstaltung nach Aussage von Alexander Abraham, dem heutigen Vorsitzenden des Feuerwehrvereins Massenheim, weit über 300 Oldtimerfans mit ihren Fahrzeugen angezogen haben.
Ein großes Fest verlangt auch eine große Helferschar. »Wir haben schon vor Monaten mit der Vorbereitungen für das Treffen angefangen. Das fängt an bei der Bekanntmachung, dem Einholen von Genehmigungen bis hin zum Druck von Unterlagen für die Teilnehmer und vor allem der Zusammenstellung der zahlreichen Helfer«, so Abraham. Mit dem anschließenden Beach-Bornfest am Samstagabend waren es dieses Mal 80 Männer und Frauen, die meisten davon aus dem Feuerwehrverein.
»Sommer, Sonne, Beach-Bornfest«, lautete dann das Motto, mit dem die Feuerwehr Massenheim am Samstagabend nahtlos vom Oldtimertreffen zur Clubparty überleitete. Als die Party um 19 Uhr mit leichter Chillout-Musik beginnen sollte, waren die Bänke im Essensbereich schon fast alle besetzt. Platz boten zudem die für die Beach-Born-Party aufgestellten Lounge-Möbel unter den Bäumen hinter dem Feuerwehrgerätehaus, direkt am Erlenbachstrand. Veranstalter der Party mit ihrem idyllischen Ambiente war wiederum der Verein Freiwillige Feuerwehr Massenheim. Zum ersten Mal gefeiert wurde das Bornfest bereits 1967. Wegen mangelnden Interesses wurde es dann einige Jahre später vorübergehend eingemottet. Doch 2005 besannen sich die Mitglieder des Feuerwehrvereins auf die Tradition, jeweils am ersten Juliwochenende ein solches Fest direkt hinter dem Gerätehaus zu feiern. Mit der Neuauflage sei es dann auch tatsächlich wieder gelungen, vor allem junge Leute anzusprechen, erläutert Alexander Abraham. Und auch wenn das doch recht durchwachsene Wetter mit gelegentlichen Nieselregen am Samstagabend nicht so richtig zum Karibikgefühl passen wollte, so sorgten das gute Essen, die Cocktails und die Clubhouse-Rhythmen dann doch für tolle Stimmung.
Von Jürgen W. Niehoff