Karben. Die Feuerwehr Burg-Gräfenrode ist im vergangenen Jahr zu 45 Einsätzen und damit zu fast doppelt so vielen wie im Jahr zuvor ausgerückt. „Das ist schon eine besondere Leistung“, lobte Bürgermeister und Brandschutzdezernent Roland Schulz (SPD) auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am vergangenen Samstag. „Grenzwertig“ nannte Schulz die Situation sogar, weil es sich bei der Roggauer Feuerwehr nicht um eine Berufsfeuerwehr handelt, sondern um eine freiwillige und ehrenamtliche.
45 Einsätze in einem Jahr, das bedeutet fast jede Woche einen Ernstfall – das sei schon eine tolle Leistung. Darauf war auch Einsatzleiter Norbert Meisinger stolz. Und deshalb hielt er noch einmal einen Rückblick auf die wesentlichen Einsätzen des vergangenen Jahres, wie beispielsweise der Brand im Degenfeldschen Schloss in Groß-Karben. Oder der schwere Verkehrsunfall auf der K 246 zwischen Groß-Karben und Heldenbergen und die beiden schweren Unwetter, für die alleine 27 Einsätze notwendig waren.
Meisinger wies in seinem Bericht aber auch auf Ungereimtheiten hin, die immer wieder Feuerwehrleute von ihrer Arbeitsstelle zum Einsatz riefen, obwohl dies bei besserer Umsicht nicht nötig wäre. So mussten seine Einsatzkräfte mehrmals zu Feuern auf dem Gelände des städtischen Umweltamtes am Herbert-Wamser-Weg ausrücken, weil dort größere Mengen Äste und Grünabfälle verbrannt wurden. Da diese „Zweckfeuer“ nicht vorher bei der Leitstelle angemeldet worden waren, kam es zu diesen Fehleinsätzen. „Ein Anruf von der Stadt bei der Leitstelle und wir hätten uns viel Hektik ersparen können“, forderte Meisinger die Verwaltung zum Umdenken auf.
Eine große Rolle bei der Roggauer Feuerwehr spielt die Jugendarbeit. Das machten Beate Spiekermann und Alexander Fröhlich deutlich. Hier würden mit viel Engagement die Grundsteine für den späteren Nachwuchs gelegt. Und mit wie viel Spaß das bei den Kleinsten geschieht, zeigt der selbst gewählte Name für die acht Kinder in der Bambini-Gruppe: Sie nennen sich die „Alarm-Krümel“.
393 Mitglieder zählt die Roggauer Freiwillige Feuerwehr. Davon sind 28 in der Einsatzabteilung, zwölf in der Jugendfeuerwehr, acht in der Bambinigruppe und 23 in der Ehren- und Altersabteilung. Von den beiden letzteren Gruppen ehrte der Vorsitzende Michael Gerber einige Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft (jwn)