Schöneck. Die Gründung eines Präventionsrates im Rahmen der Sicherheitsinitiative KOMPASS ist einer der erforderlichen Bausteine, um an Sicherheitsinitiative des Landes Hessen teilzunehmen. Dieser Schritt ist am Mittwochmorgen der Vorwoche im Schönecker Rathaus erfolgt.
KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) ist ein Angebot des hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden in Hessen, das auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und enge Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Kommune und Polizei abzielt. Ziel des Programms ist es, die Sicherheitsarchitektur in den jeweiligen Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln.
Im Oktober 2020 ist die Gemeinde dem Programm beigetreten und schon im November wurde die erste Maßnahme gestartet, nämlich die KOMPASS-Bürgerbefragung. Auf einem kurzen Fragebogen konnten Bürger Erkenntnisse zum eigenen Sicherheitsempfinden niederschreiben. Zusammen mit den Erfahrungen, die die Verwaltung (Ordnungspolizei, Feuerwehr oder ähnliche Einrichtungen) gesammelt hatte, bilden sie den Grundstock für erste Maßnahmen, um Schöneck sicher zu machen und die Lebensqualität der Bürger zu erhöhen.
Denn die Befragung hatte gezeigt, dass die Bürger sehr wohl einige Stellen in der Gemeinde als Angsträume empfinden, sei es im Verkehr oder auf den Bahnhöfen. Auch wenn die Fallzahlen in den Kriminalstatistiken der letzten Jahre deutlich nach unten zeigten und die Aufklärungszahlen aufsteigende Tendenz vorweisen, wie Marc Sachs, Bereichsleiter im Polizeipräsidium Südosthessen für Prävention am Mittwochvormittag verriet, so dürfe das persönliche Sicherheitsgefühl der Bürger nicht außer Acht gelassen werden.
Persönliches
Sicherheitsgefühl
Und da scheint die Gemeinde nach Auswertung der Bürgerbefragung Nachholbedarf zu haben. Schöneck ist mittlerweile die 15. Kommune von 43 im Bezirk der Polizeidirektion Südosthessen und die 10. Kommune im Main-Kinzig-Kreis, die in das KOMPASS-Programm aufgenommen wurde.
Doch wie geht es weiter, nachdem sich der Präventionsrat nun zusammengefunden hat? Ihm gehören neben Vertretern der Polizei zumeist leitende Mitglieder der Verwaltung und Vertreter des Seniorenbeirates an. Erwünscht bei weiteren Zusammenkünften seien aber auch Vertreter kommunaler Dienstleister wie Entsorgungsbetriebe, Feuerwehr, Kirchen, Schulen, Vereine und Industrie, Handel und Handwerk sowie des ÖPNV. Der Präventionsrat bereitet jetzt die erste kommunale Sicherheitskonferenz vor, die am 25. Mai um 18 Uhr (der Ort wird noch bekannt gegeben) stattfinden soll. Ausrichter dieser Konferenz ist die Gemeinde, die den Teilnehmern vorab eine Reihe von Fragen zur Verfügung stellen wird. Damit können sich diese dann innerhalb ihres Vereins, ihrer Vertretung oder ihrer Institution auf die Sicherheitskonferenz vorbereiten, erste Problemfelder ausmachen und diese in die Konferenz dann einbringen. Möglicherweise können dadurch sehr schnell erste themenbezogene Arbeitsgruppen gebildet und Schwerpunkte festgelegt werden. Am Ende sollen alle Ergebnisse in einem Sicherheitskonzept zusammengefasst und gleichzeitig ein Zeit- und Prioritätenplan (kurzfristig, mittelfristige und langfristige Maßnahmen) erstellt werden. Dies soll dann in einer zweiten Kommunalen Sicherheitskonferenz der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Von Jürgen W. Niehoff
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