Bad Vilbel. Die Stadt Bad Vilbel sucht mindestens zehn Bewerber im Alter zwischen zehn und 19 Jahren, die ihre Ideen und ihr Engagement im neuen Zukunftsausschuss einbringen. Diese arbeiten gemeinsam mit städtischen Mitarbeitern eng in der Zukunftswerkstatt zusammen. Dort werden Angebote für Kinder und Jugendlichen geplant, entwickelt und umgesetzt.
Treffen am 30. März
im Efzet
Alle Kinder und Jugendlichen, die etwas für sich und Gleichaltrige in der Stadt bewegen wollen, sollten sich den Donnerstagabend (30. März) freihalten. Da findet von 17 bis 19 Uhr im Freizeitzentrum (Efzet) in der Saalburgstraße ein wichtiges Treffen für 10- bis 19-Jährige statt. Bei diesem Treffen werden von allen Teilnehmern die Mitglieder des neuen Zukunftsausschusses gewählt. Diese haben die Chance sich und ihre Ideen in die Zukunftswerkstatt einzubringen und umzusetzen. Finanziert werden die Angebote mit Mitteln aus dem mit 55 Millionen Euro ausgestatteten »Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit«.
Knapp 150 000 Euro
vom Bund
Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) und Jörg Heinz, Leiter des Fachbereichs Soziale Sicherung, stellten das Beteiligungsprojekt vorige Woche im Kultur- und Sozialausschuss vor. Die Stadt bewarb sich trotz des engen Zeitrahmens erfolgreich und erhielt eine Fördermittelzusage. »Die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in Bad Vilbel unterstützt die Bundesregierung mit 149 513 Euro«, informierte die Dezernentin. Das Geld ist zweckgebunden und kann nicht auf anderen Haushaltsjahre übertragen werden. Mit den Bundesfördergeldern werden nicht nur konkrete Projekte wie die Zukunftswerkstatt unterstützt, sondern kann auch für Personal oder Anschaffungen genutzt werden.
Geworben wurde bei der Zielgruppe für die Veranstaltung am Donnerstag im Efzet im Unterricht, in Schülerzeitungen, städtischen Social-Media-Kanälen und auf der Efzet-Homepage.
Der Bund will in Zeiten, die für alle viele Herausforderungen, Veränderungen und auch Unsicherheiten und Bedrohungen mit sich bringen, mit dem Zukunftspaket ein Zeichen für die junge Generation, deren Belange, ihre Interessen und für ihre Zukunft setzen. Die junge Generation soll ermuntert werden, sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen.
»Die Kinder und Jugendlichen wissen selbst am besten, was sie brauchen und welche Angebote ihnen vor Ort helfen. Es kommt darauf an, dass wir ihnen zuhören und sie unterstützen«, betonte Müller-Grimm. Während der Corona-Pandemie sei das nicht ausreichend passiert. Kinder und Jugendliche hätten im Alltag auf viele Dinge verzichten müssen und ihre Interessen seien auch aktuell oft nicht berücksichtigt worden.
Gemeinsam Projekte umsetzen
Durch die kommunalen Beteiligungsstrukturen Zukunftsausschuss und Zukunftswerkstatt werden von jungen Menschen gemeinsam mit der Stadt Angebote geplant, entwickelt und umgesetzt. Das hilft ihnen schon früh, demokratische Prozesse zu verstehen, sie lernen die politischen Ansprechpartner, die für ihre Ideen und Vorstellungen zuständig sind, kennen. »In Bad Vilbel gibt es bisher keine Kinder- und Jugendbeteiligung im Rahmen eines festen Gremiums. Dies soll sich künftig ändern. Die Form der Beteiligung in die Entscheidungsprozesse, Mitbestimmungsmöglichkeiten und das Verfahren wird gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet werden«, sagte Müller-Grimm.
Bewegungsangebote, Graffiti-Flächen
Jörg Heinz informierte, dass die von der Stadt im Förderantrag genannten Projektideen auf Workshops, Gesprächen und Befragungen innerhalb der offenen Kinder- und Jugendarbeit beruhten. Eine Konkretisierung der Ideen und die Beauftragung erfolge durch die Ausschussmitglieder. Genannt wurden von Kindern und Jugendlichen bei Umfragen in den Freizeitzentren Wünsche und Forderungen für das neue Kinder- und Jugendhaus auf dem Heilsberg.
Favorisiert werden offene Bewegungsangebote wie eine Boulder- und Kletterwand, eine Calisthenic-Anlage für Krafttraining, ein Mountainbike-Training und eine Werkstatt zur Reparatur der Fahrräder. Alles unter Anleitung von ausgebildeten Trainern und Fahrradmechanikern.
Gewünscht wird eine von Workshops mit Künstlern begleitete Graffiti-Fläche auf dem Außengelände des neuen Efzet Heilsberg. Wie auch ein Medienraum Computern, Druckern, Internetzugang und einer Fachkraft zur Unterstützung bei schulischen Aufgaben und bei Bewerbungen. Auf der Wunschliste stehen ebenfalls Kochprojekte wie Hochbeete, um eigenes Gemüse anzubauen.
Von Christine Fauerbach