Karben. Der erste Bürgermeister der Stadt Karben, Gerd Klein, ist am 3. Februar in Klein-Karben gestorben. Er wurde 89 Jahre alt.
Der am 9. November 1933 in Wuppertal geborene Gerd Klein war von 1970 bis Juli 1972 Bürgermeister in der damals gerade neu gegründeten Stadt Karben. Er gehörte der SPD, später der ÜWG an. In einem Interview mit der Zeitung vor einigen Jahren hatte Klein gesagt, dass es sich damals nicht einfach gestaltet habe, das neue Amt auszuführen, da es galt, aus den ehemals selbstständigen Dörfern eine Stadt zu formen. Und die Verwaltung habe erst aufgebaut werden müssen. »Übernommen habe ich einen Stapel loser Akten von den ehemals selbstständigen Dörfern«, hatte der Volljurist gesagt. Seine Amtszeit dauerte nur kurz, nämlich bis zur Eingemeindung von Petterweil. Um Petterweil in den Gemeindezusammenschluss aufzunehmen, hatte sich die Kommune juristisch für kurze Zeit aufgelöst. Für die Übergangszeit wurden Gerd Klein und Petterweils Bürgermeister Albert Schäfer zu Staatsbeauftragten ernannt. Klein wurde nicht wiedergewählt, Schäfer wurde sein Nachfolger im Bürgermeisteramt.
In seiner knapp zweijährigen Amtszeit bis Ende Juli 1972 hatte Klein beispielsweise den Wochenmarkt in Klein-Karben und »Karben in Blumen« ins Leben gerufen. Die Stadt kaufte den Ludwigsbrunnen, gemeindete Burg-Gräfenrode ein. »Der Karbener Wald wurde seinerzeit noch von den US-Amerikanern für Manöver genutzt – es gelang, dies zu beenden«, erinnerte sich Klein damals in dem Gespräch mit der Zeitung.
Noch acht Jahre lang wirkte Klein als Stadtverordneter in der Politik mit. Er eröffnete eine Anwaltskanzlei, führte diese später zusammen mit seinem Sohn. Zudem war er Justiziar im Beamtenbund.
Viele Jahre führte Gerd Klein den Karbener Geschichtsverein, organisierte Vorträge und Ausflüge. Unter seiner Leitung wurden unter anderem das Archiv erheblich ausgebaut sowie der Museumsdienst im Landwirtschafts- und Heimatmuseum im Degenfeldschen Schloss in Groß-Karben eingeführt. Gerd Klein war im Jahr 2015 zum Ehrenvorsitzenden des Karbener Geschichtsvereins ernannt worden.
Der Altbürgermeister wird am Samstag, 25. Februar, um 13 Uhr auf dem Waldfriedhof in Klein-Karben beigesetzt. (ach)
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