Bad Vilbel. Strahlende Gesichter – was auch sonst bei zwei Geschenken über jeweils 2200 Euro! Im Gronauer Gemeindehaus übergab Christiane („Christel“) Müller, Gründerin und Organisatorin des Gronauer Weihnachtsmarktes, diese Beträge aus dem Erlös des jüngsten Marktes. Empfänger waren Alfons Lotz von der „Bad Vilbeler Tafel“ des Vereines Nachbarschaftshilfe und Jens Schneider vom „Ambulanten Kinderhospizdienst Frankfurt“. An der Übergabe nahmen zahlreiche Gronauer aus Vereinen, Parteien und der evangelischen Kirche teil. Lotz und Schneider dankten den Gronauern für die großzügigen Spenden. Sie stellten ihre gemeinnützigen Organisationen vor.
In der im September 2008 gegründeten „Bad Vilbeler Tafel“ sind 50 Ehrenamtliche aktiv. Lebensmittel erhalten 80 Abholer. Die Empfänger verfügen über geringe Einkommen und erhielten auf Antrag einen Berechtigungsausweis. Es sind Alleinerziehende, Senioren, Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose, die die gespendeten Lebensmittel abholen. „Über die Hälfte unserer Kunden sind Hartz IV-Empfänger“, sagte Iris Stockbauer.
Die Kosten für den Verein belaufen sich pro Jahr auf 15 000 Euro, so Iris Stockbauer. Davon trägt die Stadt Bad Vilbel 6000 Euro. Der größte Teil wird durch Spenden finanziert. „Von September bis Dezember 2008 haben wir acht Tonnen Ware ausgegeben“, sagte Lotz.
Eine Person bezahlt pro Lebensmittelkorb einen, eine Familie zwei Euro. Anträge für einen Berechtigungsausweis können jeden Mittwoch im „Tafelladen“, Ritterstraße 34, von neun bis zwölf Uhr gestellt werden. Die Lebensmittelausgabe findet dort jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr statt. Mit der Gronauer Spende werden Kosten der Hygieneschulung der Ehrenamtlichen durch das Gesundheitsamt des Wetteraukreises gedeckt. Pro Schulung und Mitarbeiter sind 17 Euro fällig.
Der „Ambulante Kinderhospizdienst Frankfurt“ betreut und begleitet Familien mit Kranken bis zum 19. Lebensjahr. „In Frankfurt leben 180, im Umkreis von 30 bis 50 Kilometer, zu dem auch Bad Vilbel und Karben gehören, 70 solche Kinder. Zurzeit werden sieben Familien von jeweils zwei ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeitern, die zwischen 29 und über 70 Jahre alt sind, begleitet.“ Hauptanliegen des Vereins ist, die Lebensqualität der Kinder zu erhöhen. Betreut werden die Kinder ab der Diagnose bis zum Tod.
Zu den Krankheitsbildern der Kinder gehören Stoffwechsel-, Krebs- und Muskelerkrankungen. Vereinsziele sind, die Selbsthilfe zu stärken, die Interessen der Familien zu vertreten sowie die Versorgungsstrukturen zu verbessern.