Bad Vilbel. Die AWO Bad Vilbel hatte kürzlich zum Frühlingsmenü eingeladen. Dieses ist jenen vorbehalten, die sich in ihrer Freizeit für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen. 65 aktive und ehemalige Ehrenamtliche waren hierzu im Garten von »Kreilings Höfchen« zusammengekommen. Die Sonne strahlte und die Luft duftete bereits nach dem Mittagessen, das Annette Kreiling und ihre Mitarbeiter für die Ehrenamtlichen zubereitet hatten. »Kreilings Höfchen« stiftete das Essen. AWO-Vorsitzender Rainer Fich und der bis vorige Woche noch amtierende Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) sprachen Dankesworte.
Noch keine Nachfolgerin gefunden
Zum fünften Mal laden die AWO und das Kreilings Höfchen die Ehrenamtlichen auf diese Weise ein. Fich stellt die Anwesenden kurz vor. So sammeln sich an einem Tisch beispielsweise die Ehrenamtlichen der kostenlosen Schuldnerberatung, die die AWO anbietet. Der Massenheimer Ortsverband – der einzige Vilbeler Ortsteil mit eigener AWO – ist da, die Macher des Cafés Gute Laune und viele mehr, die sich unter dem Banner der AWO für Menschen in Bad Vilbel einsetzen.
Stellvertretend für diese ist Ilona Schopf zu nennen. Zehn Jahre lang war sie die Koordinatorin des wellcome-Projekts in der Quellenstadt. Dieses unterstützt Familien im ersten Lebensjahr ihres Kindes mit Beratung und Hilfen. »Ilona hat alles immer völlig selbstständig erledigt. Während der Pandemie ist es ihr gelungen, ihr Team aus Ehrenamtlichen zusammenzuhalten«, lobt Fich. »Dank dir haben wir auch heute noch die Menschen, die für junge Familien bei Problemen bereitstehen.« Gerne hätte man an dieser Stelle auch gleich eine Nachfolgerin präsentiert, doch schrecke der notwendige Arbeitsaufwand viele potenzielle Nachfolger ab. Nur eine kleine Aufwandsentschädigung gebe es für die Stunden im Büro, der Rest der Arbeit ist ehrenamtlich. »Wir sind guter Dinge, dass wir bald jemanden haben.«
Für Ilona Schopf gibt es Karten für die Burgfestspiele und auch Bürgermeister Stöhr, der nur wenige Tage später sein Amt an seinen Nachfolger übergab, überreicht ein Präsent.
Teils schwierige, aber bereichernde Jahre »Als ich die Einladung für diesen Tag heute erhalten habe, habe ich gleich geschaut, ob ich teilnehmen kann. Ich fühle eine große Verbundenheit zur AWO.« Als Bürgermeister sei er stolz, Menschen in der Stadt zu wissen, die sich unermüdlich für andere engagieren. »Ganz herzlichen Dank an Sie alle. Und wer sich so engagiert, darf auch feiern.« Gerade heute sei das wellcome-Projekt wichtig. Über 300 Babys gebe es jährlich in der so schnell wachsenden Quellenstadt.
Ilona Schopf nutzt die Gelegenheit, sich von der AWO zu verabschieden, der sie als Ehrenamtliche aber – in abgespeckter Variante – erhalten bleiben wird, wie sie erklärt: »Es waren sehr bereichernde Erlebnisse in den vergangenen zehn Jahren. Auch schwierige Zeiten natürlich, allen voran die Pandemie.« Jeder aus dem wellcome-Team nimmt die eigene freie Zeit und gebe diese an die Familien weiter, die Hilfe benötigen.