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Grundschule mit neuem Team

Rektorin Christina Geißler (links) und Konrektorin Sabine Olschewski werden – mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern – diese Hackschnitzel als Fallschutz unter Spielgeräten auf dem Kloppenheimer Grundschulhof verteilen. Foto: Fauerbach
Rektorin Christina Geißler (links) und Konrektorin Sabine Olschewski werden – mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern – diese Hackschnitzel als Fallschutz unter Spielgeräten auf dem Kloppenheimer Grundschulhof verteilen. Foto: Fauerbach

Karben. Seit Kurzem hat die Grundschule Kloppenheim eine neue Rektorin. Es ist Christina Geißler, die bereits seit einem Jahr kommissarische Leiterin war. Zur stellvertretenden Schulleiterin wurde Sabine Olschewski ernannt, die in dieser Funktion seit September tätig ist. Welche Aufgaben und Pläne hat das neue Führungsteam?
Jeden Morgen fährt Christina Geißler seit elf Jahren zu »ihrer Grundschule« von Maintal-Bischofsheim nach Kloppenheim. Dort unterrichtet sie die Fächer Mathematik, evangelische Religion und Kunst. Verwaltungsaufgaben kommen hinzu in ihrer neuen Funktion als Schulleiterin. Unterstützt wird die 52-Jährige vom Team der Schule, aber vor allem von ihrer Stellvertreterin Sabine Olschewski.
Die 49-Jährige aus Bad Vilbel-Gronau unterrichtet seit sechs Jahren an der Grundschule Kloppenheim Mathematik, Deutsch und Sport. Das Duo hat ehrgeizige Ziele, will die Schule weiterentwickeln. Sie verstehen die Leitung als Teamaufgabe, treffen Entscheidungen gemeinsam. Wichtig ist ihnen Transparenz zwischen Eltern, Kollegium und Schulleitung.
Die Grundschule Kloppenheim ist derzeit Lernort für 96 Schülerinnen und Schüler und zugleich Arbeitsplatz für zehn Lehrkräfte sowie für je eine soziale Fachkraft, Schulsozialarbeiterin, eine stundenweise Lerntherapeutin im Rahmen des Programms »Löwenstark« und eine FSJlerin vom ASB. Hinzukommen je zwei Kräfte vom Beratungs- und Förderzentrum sowie zwei Ganztagskräfte vom Kooperationspartner ASB.
Seit 1999 gibt es einen offenen Schulanfang mit Freiarbeit. Die Schüler haben 15 Minuten Zeit, zum Unterricht zu kommen. Seit drei Jahren wurden für alle Klassen zwei Lernzeiten vormittags eingeführt, weshalb es keine Hausaufgaben gibt. Auf der To-do-Liste des Leitungsteams steht der Ausbau des Ganztagsangebotes. Das gibt es bisher nur in der flexiblen Eingangsstufe für die Klassen eins und zwei. »Die Umsetzung für die Stufen drei und vier scheitert bisher an der fehlenden Mensa.
Doch nicht nur diese stellt das Kollegium vor große Herausforderungen, sondern auch die zwei beziehungsweise drei Schulstandorte. Neben dem Hauptstandort in der Frankfurter Straße, wo die dritten und vierten Klassen unterrichtet werden, gibt es vier weitere Klassenräume in zwei Schul-Modulen (Containern) am zweiten Schulstandort am Bahnhof. Dort werden die ersten und zweiten Klassen unterrichtet.
GeburtstagsWunsch:
Alle unter einem Dach

Das Essen und die Betreuung der Schüler finden am dritten Standort, im Gemeindehaus der katholischen Kirche St. Johannes Nepomuk, statt. Daraus resultiert, dass das Kollegium wie auch die Schüler viel unterwegs sind, die Schulgemeinde »auseinandergerissen« ist. Bereits im Dezember 2012 fanden erste Gespräche für einen Schulneubau am Standort in der Frankfurter Straße statt. Aus Platzgründen wurde dieser verworfen und vor acht Jahren der Neubau am Kloppenheimer Bahnhof favorisiert. Inzwischen wurde der Bebauungsplan 231 für ein Kindergarten-, Schul- und Sportgelände Am Hang erarbeitet. Die frühzeitige Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung ist erfolgt. Auf dem P+R-Platz sowie dem angrenzenden Trainingsplatz sollen die Grundschule und eine Sporthalle entstehen.
Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, sollen Projektpräsentationen stattfinden und rund um die Schulmodule soll ein Schulgarten entstehen. Zudem will das Leitungsteam die Kooperation mit den fünf Kindergärten im Einzugsbereich der Schule ausbauen. »Wir sind glücklich mit unserem Team, das alle Hürden wie die Corona-Pandemie und jetzt die Aufnahme von bisher drei ukrainischen Schülern in der Eingangsstufe eins und zwei mit uns zuverlässig und flexibel bewältigt. Die Eltern sind engagiert, offen, mitdenkend und packen mit an. Sei es beim Hackschnitzel verteilen als Fallschutz unter den Spielgeräten, beim Maskentragen oder den Tests. Inzwischen sind auch viele unserer Schüler gegen Corona geimpft«, sagt die Schulleiterin.
Die Grundschule besteht seit 120 Jahren. Eine Feier zum Schulgeburtstag ist mit Blick auf die Corona-Lage nicht geplant. Der größte Wunsch der Schulgemeinde ist der Bau einer neuen Grundschule, damit alle wieder unter einem Dach vereint sind.
Von Christine Fauerbach