Bad Vilbel. Gerald Glamser vom Bad Vilbeler Skatclub Sprudelbuben wurde dieser Tage mit der Ehrenurkunde der Skatsport Verbandsgruppe Mittelhessen für mehr als 30 Jahre Vorstandsarbeit ausgezeichnet.
Vom Kartenspiel Skat fasziniert ist Gerald Glamser seit seinem achten Lebensjahr. Das Feuer für das Skatspiel hat seine Oma in ihm entfacht. Dann habe er ab 1974 in der Schule angefangen, regelmäßig Skat zu spielen, berichtet der 56-Jährige. Dass daraus eine lebenslange Leidenschaft wird, war nicht abzusehen. Vor allem auch deshalb, weil »Skat ein sehr kompliziertes Kartenspiel ist« und man mehrere Jahre benötige, um bei erfahrenen Spielern mithalten zu können.
Gerald Glamser nahm die Herausforderung an. Er erweiterte im Laufe der Jahre seine Spielfertigkeit im Kreise Gleichaltriger. Und trat dann mit 22 Jahren in den Skatclub Sprudelbuben Bad Vilbel ein. Der am 18. November 1979 gegründete Skatclub spielt zurzeit in der Hessischen Oberliga. Er gehört seit dem 1. Januar 1980 dem Deutschen Skatverband (DSkV) an.
Der Reiz in einen Skatclub oder -verein zu spielen liege an der höheren Zahl der Mitspieler. »Dadurch hat man mehr Abwechslung und lernt mehr«, sagt Glamser. Dort gehört er als Spielleiter seit Januar 1990 dem Vorstandsteam an. Für seinen Einsatz zeichnete ihn die Skatsport Verbandsgruppe Mittelhessen nun mit einer Ehrenurkunde aus. »Zu meinen Aufgaben als Spielleiter gehört die Organisation, das Bereitstellen der Karten, die Einteilung der Spieler, das Erstellen der Ergebnislisten, um Jahreswertungen und damit die Vergabe der Pokale zu ermitteln«, informiert der Frankfurter.
Wie bei der Bundesliga im Fußball gibt es auch beim Skat eine Liga-Struktur. »Wir wurden 1995 Hessischer Liga-Landesmeister und stiegen als erster Wetterauer Skatverein in die 2. Bundesliga West auf. Unser Bundesligateam feierte den größten Vereinserfolg seit Bestehen 2013 mit Platz 2 als Vizemeister der 2. Bundesliga. Wir verpassten knapp den Aufstieg in die 1. Skat-Bundesliga.«
Bei den in der Pandemie oft praktizierten Online-Spielen fehlt Glamser das Miteinander, das gesellschaftliche Element des Kartenspiels, das seit Dezember des Jahres 2016 von der Deutschen UNESCO-Kommission als immaterielles Kulturerbe anerkannt ist. »Faszinierend ist Skatspielen, weil es ein Strategiespiel ist, bei dem jeder der drei Spieler nur seine eigenen Karten kennt.«
Sorgen bereitet Glamser, der seit Jahren zu den besten Skatspielern Hessens gehört und 2021 seine 16. Meisterschaft feiern konnte, der fehlende Nachwuchs. »Unsere Mitglieder kommen aus Bad Vilbel, Karben, anderen Orten in der Wetterau und Frankfurt. Sie sind zwischen Mitte 50 bis 88 Jahre alt. In den 1980er Jahren hatten wir drei Mal so viele Spieler wie heute.« Er sieht verstärkt durch die Pandemie und fehlenden Nachwuchs die Gefahr, dass es in einigen Jahren kaum noch Skatvereine gibt. »Vereinsfusionen wie im Fußball gibt’s kaum«, bedauert Glamser.
Gäste sind beim
Skatclub willkommen
Seit 2018 bieten die Sprudelbuben, im Rahmen einer Schul-AG, interessierten Schülern der John F. Kennedy Schule im wöchentlichen Nachmittagsunterricht an, Skatspielen zu erlernen. »Wir sind für diese Möglichkeit Schulleiter Markus Maienschein sehr dankbar und freuen uns über die rege Teilnahme der Schüler und Schülerinnen.« Gäste sind bei den Spielen der Sprudelbuben freitags ab 18.45 Uhr im Soccer-Treff des SSV Heilsberg (Danziger Straße) willkommen. Wissenswertes steht auch auf der Homepage des Vereins. Wirtin Sabine Feuchter kümmert sich ums Wohl der Skatspieler, Fußballer und Darter. (fau)