Bad Vilbel. Die Aufregung beim Deutschen Roten Kreuz in Bad Vilbel stieg am Donnerstagmittag (21. April) an. Denn die Fackel des DRK, die zur Feier des Geburtstags des Verbandes ganz Deutschland durchläuft, besuchte auch die Quellenstadt. Silke Zuschlag und Karlheinz Weinert nahmen das Feuer vom Frankfurter DRK-Verband entgegen, später ging die Fackel weiter in den Taunus.
Auf drei Motorrädern kommen Tekin Karahasan, Armin Bender und Michael Kienle die Landgrabenstraße hinab zum DRK-Kleiderladen. Die drei haben die Fackel über den Berg von der Mainmetropole in die Quellenstadt geführt. Hier warten Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag und Vilbels DRK-Vorsitzender Karlheinz Weinert auf die Frankfurter Delegation.
Erinnerung an die DRK-Gründung
Das Ölfeuer wird übergeben und damit ist ein weiterer roter Punkt auf der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes verzeichnet, denn hier werden alle Kreisverbände auf einer Karte markiert. Durch ganz Deutschland läuft die Fackel, seit Anfang Februar ist sie unterwegs. »Jedes Jahr wandert die Fackel von Solferino nach Castiglione delle Stiviere in Italien. Nach der Schlacht von Solferino 1859 wurde das Rote Kreuz gegründet und der Fackellauf ist deshalb immer ein bewegender Augenblick«, erzählt Karlheinz Weinert.
1859 wurden die Verwundeten damals die knapp acht Kilometer zwischen den beiden italienischen Städten getragen. Normalerweise kommen Teilnehmer aus aller Welt dafür nach Italien. Im vergangenen Jahr hatte sich das DRK wegen Corona mit einer digitalen Aktion beholfen, dieses Mal legt eine tatsächliche Fackel den weiten Weg zurück, wenn auch die großen Feierlichkeiten vor Ort ausfallen. Vor allem in Ostdeutschland war das Feuer in den vergangenen Wochen unterwegs, hat laut der Karte auf der Webseite allerdings auch schon Schleswig-Holstein, die Nordseeküste, Bremen und Nordhessen bereist.
»Jeder Kreisverband veröffentlicht ein Bild mit der Fackel und schreibt kurz etwas dazu. Wir möchten auf unsere Sozialarbeit hinweisen«, sagt Silke Zuschlag. Bad Vilbel nehme sozusagen stellvertretend für den Kreisverband die Fackel entgegen. »Wir haben unseren Kleiderladen hier, den wir mit sehr viel ehrenamtlichem Aufwand pflegen, machen aber auch Bewegungsprogramme und vermitteln Therapiehunde«, zählt Silke Zuschlag auf. Das wolle man bei dem Staffellauf nach außen tragen.
Die Fackel bleibt nur ganz kurz in der Wetterau und wird schon sehr bald an den Hochtaunuskreis übergeben. »Eine Delegation aus Bad Homburg wird die Fackel entgegennehmen. Dann geht es weiter nach NRW und dann Richtung Süden«, weiß Weinert. Am 24. Juni, dem Geburtstag des DRK und dem Jahrestag der Schlacht, soll die Fackel das italienische Städtchen erreichen. (nma)