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Bald extra Abgabestelle für Hilfsgüter

Silke Zuschlag (links) und Kathrin Anders kooperieren, um Hilfsgüter für Flüchtlinge aus der Ukraine in die korrekten Bahnen zu lenken. Bald soll eine extra Abgabestelle in Dortelweil eingerichtet werden. Foto: Niklas Mag
Silke Zuschlag (links) und Kathrin Anders kooperieren, um Hilfsgüter für Flüchtlinge aus der Ukraine in die korrekten Bahnen zu lenken. Bald soll eine extra Abgabestelle in Dortelweil eingerichtet werden. Foto: Niklas Mag

Katholische Gemeinde stellt Pfarrsaal in Dortelweil zur Verfügung

Bad Vilbel. Die Hilfsbereitschaft in Bad Vilbel hat sich durch den Krieg in der Ukraine noch einmal gesteigert. Den ehrenamtlichen Helfern geht es nun darum, dass die Hilfe in die richtigen Bahnen gelenkt wird. So wird innerhalb der kommenden zwei Wochen eine eigene Abgabestelle in Dortelweil eröffnet, der DRK-Laden bleibt dafür bei seinem bisherigen System.

Kathrin Anders ist die Vorsitzende des Flüchtlingshilfevereins Bad Vilbel. Bereits zwei Mal wurden vom Verein große Sammelaktionen organisiert, die viel Erfolg, aber auch viel Ärger gebracht haben. »Wir sind alles Ehrenamtliche, die das in ihrer Freizeit machen. Wenn die Kisten sich bereits bis unter die Decke stapeln, dann können wir einfach nichts mehr annehmen und dafür bitten wir um Verständnis«, sagt sie. Die Hilfsbereitschaft in Bad Vilbel sei unglaublich und darauf könne die Quellenstadt stolz sein.

Ehrenamtlichen die Arbeit erleichtern
Nun geht es aber darum, die von den Vilbelern gespendeten Utensilien in die richtigen Bahnen zu lenken, um den Ehrenamtlichen die Arbeit zu erleichtern. Vor allem wollen Kathrin Anders und DRK-Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag hier eine klare Linie ziehen: »Mir bringen Leute Kisten mit Dingen, aber wir nehmen hier nichts speziell für ukrainische Flüchtlinge an«, so Zuschlag. Das sei mit der geringen Zahl an Helfern nicht zu bewältigen. Der DRK-Kleiderladen werde wie gewohnt Kleidung und Gegenstände für Bedürftige annehmen und ebenfalls wie aus der Vergangenheit gewohnt für einen geringen Betrag verkaufen, da sich der Vilbeler Verein über den Laden trägt. »Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, erhalten aber Rabatte.«

Wer speziell Gegenstände für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge abgeben möchte, kann das bald in Dortelweil tun: »Die katholische Gemeinde stellt uns vorerst bis September ihr Pfarrzentrum zur Verfügung. Dafür sind wir sehr dankbar«, beschreibt Kathrin Anders. »Dort werden Gegenstände künftig kostenlos an ukrainische Flüchtlinge ausgegeben. Hier geht es darum, neu angekommenen Flüchtlingen eine Erstausstattung mitgeben zu können. Was wir vor zwei Wochen am Dortelweiler Sportplatz gesammelt haben, füllt die Abgabestelle jetzt schon«, freut sich Anders.

Vereine wollen stärker kooperieren
Zudem kündigt sie zusammen mit Silke Zuschlag an, dass die beiden Vereine deutlich stärker kooperieren werden: »Wir tauschen Gegenstände und abgegebene Dinge im Hintergrund aus. Wir haben zum Beispiel gerade einen absoluten Überfluss an Sportschuhen. Davon können wir jetzt dem DRK-Kleiderladen einige Paare zur Verfügung stellen. »Uns ist wichtig, dass die Menschen verstehen, wie sehr wir ihre Hilfsbereitschaft schätzen. Aber wir sind alles Ehrenamtliche. Man kann uns viel Arbeit abnehmen, indem die Hilfsgüter gleich an die jeweils richtige Adresse gegeben werden«, betont Anders.

»Außerdem bitten wir, dass nur Gegenstände abgegeben werden, die wirklich noch gut nutzbar sind.« Silke Zuschlag berichtet, sie finde teilweise Kisten mit schmutzigen oder kaputten Kleidungsstücken vor. »Wir sind kein Entsorgungsbetrieb für kaputte Sachen«, gibt sie zu bedenken.

Der Flüchtlingshilfeverein plant derzeit keine weitere große Sammelaktion: »Wenn die Abgabestelle in Dortelweil geöffnet ist, werden wir gezielt zu Spenden aufrufen und genau mitteilen, welche Produkte oder Kleidungsstücke benötigt werden.« Zuschlag ergänzt: »Wir sind von der Hilfsbereitschaft in Bad Vilbel sehr gerührt und freuen uns weiterhin über die Abgaben und vor allem über helfende Hände.«

Helfer fürs Sortieren braucht der Flüchtlingshilfeverein besonders
Am meisten Hilfe benötigen der Flüchtlingsverein und das DRK in Sachen Arbeitskraft. »Wir brauchen Hände, die uns beim Sortieren helfen«, erklärt Kathrin Anders. Der Verein ist per E-Mail unter info@fhbv.de oder telefonisch unter Rufnummer 01515/0043569 zu erreichen. Alle Informationen zum DRK-Kleiderladen in der Kernstadt und zum DRK-Ortsverband in Bad Vilbel sind im Internet unter drkvilbel.drkcms.de/ zu finden. Der DRK-Laden ist dienstags von 10 Uhr bis 13 Uhr, mittwochs von 15 Uhr bis 18 Uhr und donnerstags von 10 Uhr bis 13 Uhr geöffnet. Die Abgabestelle des Flüchtlingshilfevereins eröffnet innerhalb der kommenden zwei Wochen und wird dann an drei bis vier Tagen pro Woche jeweils am Vormittag oder Nachmittag zugänglich sein.