Stadt lockt mit Schnuppertagen und unterschiedlichen Konzepten
Bad Vilbel. Beim Bewerbertag für Erzieherinnen und Erzieher haben am Samstag erneut die insgesamt elf Kindertagesstätten (Kitas) in Bad Vilbel (Kernstadt und alle Ortsteile) ihre Konzepte im Eingangsbereich des Rathauses präsentiert. Nicht nur in der Quellenstadt fehlen Erzieherinnen und Erzieher, sondern auch die Nachbarkommunen haben Bedarf. Deshalb müssen sich die Städte etwas einfallen lassen, um zumindest erst einmal ins Gespräch mit möglichen Interessenten zu kommen.
Bad Vilbel macht dies mit recht gutem Erfolg bereits seit einigen Jahren mit den Bewerbertagen – eine ureigene Messe für Erzieherinnen und Erzieher, wie Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD) es nennt. Zusammen mit dem Fachbereichsleiter Soziales, Jörg Heinz hat sie auch in diesem Jahr wieder zu der Bewerbermesse ins Rathaus eingeladen und beide waren vor Ort mit dabei.
Die elf Kitas haben jeweils ihren eigenen Stand aufgebaut, um ihr jeweiliges Konzept sowie Räumlichkeiten und Ausstattungen den Interessenten ungestört präsentieren zu können – teilweise bei Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. »Man muss schon etwas für die Gesprächsatmosphäre tun«, meint lachend Carla da Silva, eine der 15 Erzieherinnen und Erzieher der Kita »Rasselbande«.
Und das Konzept mit der speziellen Messe scheint aufzugehen. Das war in der Vergangenheit so und auch an diesem Samstagvormittag ist das Interesse recht groß, denn teilweise stehen sogar mehrere, meist jüngere Bewerberinnen vor einem Stand.
Ich habe meine Ausbildung gerade hinter mir und will jetzt meine Anerkennungsjahr machen«, berichtet beispielsweise Nancy Dorrealba. Für sie ist vor allem das Betreuungskonzept der Kita wichtig. »Ich weiß, dass ich in Frankfurt mehr Geld in diesem Beruf verdienen würde. Ich will aber vor allem eine Kita mit dem passenden Konzept haben, weil ich Spaß in meinem Beruf haben will«, erklärt sie ihr Interesse für Bad Vilbel und an der Messe.
Sechs offene Stellen bietet die Stadt an. »Wir suchen natürlich vollständig ausgebildete Fachkräfte für die freien Stellen in den Kitas. Aber auch Quereinsteiger und Berufsanfänger haben eine Chance«, macht Fachbereichsleiter Jörg Heinz auf die vielfältigen Möglichkeiten aufmerksam.
Chancen auf kürzere Ausbildungszeit
Ungelernte Kräfte haben die Möglichkeit, einen auf ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag abzuschließen und dann anschließend in ein Qualifizierungsverhältnis zu wechseln. »Und das kann je nach erlerntem Beruf dann sogar kürzer als eine normale Ausbildung zur Erzieherin ausfallen«, erklärt Heinz weiter. Unentschlossene haben darüber hinaus auch die Möglichkeit, an Schnuppertage erste Berufserfahrungen zu machen oder die Einrichtungen und der Personal näher kennenzulernen.
Vom Bewerbertag erhoffte man sich von städtischer Seite zudem, dass Interessierte direkt vor Ort einen Arbeitsvertrag unterschreiben. »Dafür ist alles vorbereitet. Der Personalrat ist anwesend und ich bin unterschriftsberechtigt«, hoffte Müller-Grimm. Ob die 150 derzeitig bei der Stadt angestellten Erzieherinnen und Erzieher schon bald Verstärkung erhalten, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen. (jwn)