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Stadt Karben sucht Wohnquartiere

Karben/Wetteraukreis. Putins Krieg in der Ukraine hat eine riesige Flüchtlingsbewegung ausgelöst. Viele Menschen kommen auch nach Deutschland, auch in die Wetterau. Nun hat der Kreis laut Bürgermeister Guido Rahn entschieden, dass die Stadt Karben pro Woche 13 Flüchtlinge zugewiesen bekommt. »Das stellt uns vor gewaltige Herausforderungen«, sagte das Stadtoberhaupt während der Sitzung des Ausschusses für Jugend und Soziales.
Denn die Stadt wolle keine Turnhalle und kein Bürgerhaus für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen. »Also brauchen wir Wohnungen«, betonte Rahn. Er appellierte an die Bevölkerung, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. »Die Stadt mietet den Wohnraum von privat an«, teilte er mit.
Bislang seien 45 ukrainische Flüchtlinge in der Stadt angekommen. »Die sind alle privat untergebracht«, teilte er mit. »Aber heute hat der erste angerufen und die Stadt gebeten, diese Flüchtlinge aufzunehmen.« Die Hilfsbereitschaft sei zwar enorm, aber viele überschätzen ihre Möglichkeiten.
Unter den in Karben angekommenen Flüchtlingen sei ein einziger Mann von 80 Jahren. »Alles andere sind Frauen mit Kindern.« Diese Personen könne man nicht in den vorhandenen Flüchtlingsunterkünften unterbringen. Deshalb sei es gut, dass Privatleute die Menschen bei sich aufnähmen. Aber wenn die Zahl der Flüchtlinge wie erwartet zunehmen werde, dann suche man weitere Quartiere.
Rahn teilte mit, dass ein Hotel der Stadt Zimmer angeboten habe. »Aber da wären wir für einen Monat auf rund 1500 Euro Miete gekommen. Dann mieten wir lieber von privat an«, teilte er im Ausschuss weiter mit. Aus den Reihen der Ausschussmitglieder wurden einige Unterbringungsmöglichkeiten genannt, die Rahn nun prüfen lassen will.
Aber die Unsicherheit sei groß, war man sich einig. »Wie sieht es in 14 Tagen aus?« Wenn dann die privaten Kapazitäten nicht mehr ausreichen würden, müsste doch ein Plan B greifen.
Wenn die Stadt die Flüchtlinge aber dennoch in Turnhallen unterbringen müsste, würde die Akzeptanz in der Bevölkerung sinken, fürchtet der Bürgermeister. Ein Grund mehr für den Appell an private Vermieter, der Stadt Wohnraum anzubieten.
Auf ihrer Homepage hat die Stadt wichtige Informationen zusammengestellt und auch Kontaktdaten genannt. Dort heißt es unter anderem, die Vermittlung von Wohnungsangeboten für Geflüchtete in Karben koordiniert Stadträtin Heike Liebel. Angebote und Wohnraumgesuche können per E-Mail an ukrainehilfe@karben.de gerichtet werden.
Darüber hinaus hat der Wetteraukreis eine Wohnungsbörse eingerichtet: www.wetteraukreis. de/aktuelles/ukraine/wohnungboerse-fuer-fluechtlinge.« (pe)