Bad Vilbel. Stadtmeister wird nur der TVB – so schallte es aus dem Vilbeler Fanblock bereits wenige Minuten vor dem Abpfiff des Handball-Derbys zwischen dem TV Bad Vilbel und dem SV Fun-Ball Dortelweil durch die Sporthalle in der Kernstadt. Wenig später war ein mehr als deutlicher 27:20-Sieg des Kernstädter unter Dach und Fach. Sie liegen in der Tabelle der Bezirksliga A zwar hinter den Fun-Ballern, hatten aber bereits das Hinspiel knapp gewonnen. Und an diesem Samstagabend war vor gut 200 Zuschauern fast ein Klassenunterschied zwischen den beiden Handball-Teams auszumachen.
Während die im Durchschnitt im Vergleich zu den Gästen mindestens 15 Jahre jüngeren TV-Handballer in der Offensive ein variables Tempospiel aufzogen, fehlte es bei den routinierteren Fun-Ballern nicht nur an Schnelligkeit, sondern auch an Passgenauigkeit und Ruhe. „Wir waren gedanklich oft nicht auf Ballhöhe“, meinte der sichtlich frustrierte Gäste-Coach Peter Hansen. Gleichwohl musste er mit Uli Beck, Christian Klossek und Kreisläufer Lutz Kämper auf drei Leistungsträger verzichten und zudem fiel kurz nach dem Wiederanpfiff auch noch Andreas Strauß auf halblinks aus. So lastete zu viel Verantwortung auf Karsten Kohnagel, der aber immerhin noch zehnmal ins Schwarze traf. Neben ihm war Rechtsaußen Lutz Stelzig mit fünf Treffern erfolgreichster Torschütze der Dortelweiler.
Doch das war an diesem Abend eindeutig zu wenig. Vom Anpfiff weg lagen die Hausherren in Führung, Mitte der ersten Halbzeit sogar mit 15:8. Zwar kamen die Gäste bis zur Pause nochmals auf 11:16 heran, doch nach Wiederanpfiff überrollten die Turner die Dortelweiler geradezu. Über 19:11 zog das Team um den spielstarken Sascha Gilles (sechs Treffer) bis auf 22:13 davon. Danach konnten die Fun-Baller den Rückstand zwar noch kosmetisch um zwei Tore verkürzen, aber das Derby hatte zum Schluss einen klaren 27:20-Sieger.
Die Tore erzielten Timon Kunz (4), Sebastian Krombacher (3), Sascha Gilles (6), Lasse Reimer (1), Sascha Arras (6), Christophf Krombacher (1), Kanwal Gill (3) und Jochen Zimmer (3).
„Wir haben heute unglaublich diszipliniert gespielt“, freute sich TV-Coach Klaus Bauer nach dem Schlusspfiff. Aus einer „tollen Mannschaftsleistung“ hob Bauer aber noch seinen Torhüter Michael Coenen heraus: „Er hat sagenhaft gehalten.“ In der Tat: Er wehrte insgesamt zwanzig Würfe ab und kassierte während seiner Spielzeit gerade mal 18 Gegentore. Eine Quote von über 50 Prozent. (res)