Ziel des neuen Partners: »Zukunftsfähige Planung, die einem Leuchtturmprojekt gerecht wird«
Bad Vilbel. An Großprojekten mangelt es Bad Vilbel nicht. Eines der größten ist »Spring Park Valley«. Um das 800-Millionen-Projekt, das einst als »Europas größtes Innovationsquartier« beworben wurde, ist es verdächtig ruhig geworden. Im vergangenen Jahr ist mit der Deutschen Landentwicklung (DLE) ein neuer Investor in das Projekt eingestiegen. Das hat nicht nur eine Namensänderung für das Projekt mit sich gebracht – die Pläne werden komplett neu strukturiert.
Wer auf Bagger oder Baufahrzeuge wartet, wartet vergeblich. Auf dem 90 000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Main-Weser-Bahn und B3 rollen immer noch keine Baustellenfahrzeuge. Dort, wo »Europas größtes Innovationsquartier« entstehen sollte, herrscht Stillstand – zumindest auf der Baustelle.
Der Name ist längst Geschichte
Wie steht es um den futuristischen Campus in Bad Vilbel? Im vergangenen Jahr ist einiges passiert, wenn es um das 800-Millionen-Euro-Projekt geht. Der bisherige Hauptinvestor CESA hat einen Großteil seiner Anteile an den neuen Partner, die Investoren-Holdung DLE, abgegeben.
Im März 2020 teilte Jan-Steffen Iser, Head of Development der DLE mit, dass die DLE als Entwicklungspartner eingestiegen sei und die Realisierung des Projekts vorantreibe. Und dabei stand alles auf dem Prüfstand: Verkehrskonzept, Energiekonzept, Bauweise. Die DLE nannte das Anfang des Jahres noch, die »Optimierung von Planungen«. Wenige Monate später – im Sommer 2021 folgte die nächste Ankündigung: Der Name »Spring Park Valley« sei zwar Geschichte, die Grundidee der Smart City in der Quellenstadt werde aber weiter verfolgt. Die Aktualisierung der Pläne laufe weiterhin.
Und wie sieht es nun mit den Planungen aus? Im Bad Vilbeler Stadtparlament vermutete so mancher Abgeordneter gar, dass nicht mehr viel passieren würde. Die Stadt hatte das Bauland zwischen B 3 und Kernstadt für 40 Millionen Euro verkauft.
Auf Anfrage Der Wetterauer Zeitung teilt die DLE mit: »Auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und deren Einwirkung auf Lebens- und Arbeitsumstände sowie auf die veränderten Ansprüche an Bürogrößen, Homeoffice-Regelungen und veränderten Mobilitätsgewohnheiten, haben beide Kooperationspartner die Planungen des ehemaligen Investors auf den Prüfstand gestellt.« Jan-Steffen Iser führt weiter aus: »Ziel ist eine an die Herausforderungen angepasste und zukunftsfähige Planung, die einem Leuchtturmprojekt gerecht wird.«
Zu diesem Zweck befinde man sich in enger Abstimmung mit der Stadt und den zuständigen Genehmigungsbehörden, die zum Ziel ein an die künftigen Anforderungen angepasstes städtebauliches Konzept haben werde. Weiter heißt es: »Die Planungen für den angekündigten Hotelneubau laufen auf Hochtouren.« Für ein erstes Bürogebäude soll im Laufe dieses Jahres ein Bauantrag eingereicht werden. »Für die weiteren Baufelder befinden wir uns aktuell in der Nutzeransprache.«
Das bestätigt auch der städtische Projektführer Klaus Minkel. Er sagt: »Konkret wird an zwei Bauprojekten gearbeitet sowie an der Planung der unterirdischen Regenwasserrückhaltung.«
Fitness-Park-Eröffnung im 2. Quartal 2022
Außerdem habe sich im Bereich der Zwischennutzung etwas getan, wie die DLE abschließend mitteilt. Iser kündigt an: »Ab dem zweiten Quartal 2022 wird auf dem Areal ein Fitnesspark eröffnet.« Von Patrick Eickhoff