Familie spendet Erlös für die Krebsforschung
Bad Vilbel. Der Tod eines Familienmitglieds ist ein trauriger Einschnitt. Danach folgt meist eine aufwendige Haushaltsauflösung. Familie Hübner aus Gronau möchte trotzdem das Beste daraus machen. Die Vilbeler Familie hat die Haushaltsauflösung deshalb in einen Hofflohmarkt umgewandelt. Das eingenommene Geld wird gespendet, denn das sei genau im Sinne der Verstorbenen.
Es ist immer eine unangenehme Sache. Die Trauer ist noch frisch, dann muss man sich plötzlich um rein technische und logistische Probleme kümmern. Das Haus eines verstorbenen Menschen muss ausgeräumt werden. Wohin mit Möbeln, persönlichen Gegenständen und den vielen Kleinteilen, die im Haushalt zu finden sind? Familie Hübner aus Gronau ist einen anderen Weg gegangen. »Unsere Tante Elke Willkomm, also die Schwester meiner Mutter, ist gestorben und sie hat immer viel an die Mildred Scheel Stiftung gespendet«, erzählt Christina Hübner. Die Stiftung hat sich auf die Fahnen geschrieben, Impulse für die Krebsforschung zu geben und die Behandlung krebskranker Menschen zu verbessern.
»Meine Tante hatte immer ein großes Herz. Wir wollten deshalb in ihrem Sinne etwas Gutes tun.« Und das ist gelungen. Der Hof des Hauses im Bad Vilbeler Stadtteil Gronau ist am Sonntag sonnendurchflutet, Tische stehen voller verschiedener Utensilien. Gläser, Besteck, Bilder, sogar Möbel müssen weg. »Wir haben uns entschieden, alles für 50 Cent bis einen Euro anzubieten. Einige Möbel werden auch verschenkt«, sagt Christina Hübner. »Es waren bereits Flüchtlinge und bedürftige Familien da, die sich sehr über die Möbel gefreut haben. Wir hätten es nicht übers Herz gebracht, einfach alles in einen großen Müllcontainer zu werfen.«
Und das ist auch wirklich nicht nötig: In Scharen kommen die Vilbeler zum Hofflohmarkt, die Stimmung ist gut. Auf dem kleinen Hof wird Kuchen verteilt, geplaudert und natürlich die Auslage genau unter die Lupe genommen. Mit einigen Gegenständen bepackt verlässt ein Vilbeler den Hof, sieht das Gespräch dieser Zeitung mit Christina Hübner und ruft: »Die machen das hier mit so viel Liebe und Spaß. Diese Idee können sich viele Menschen abgucken.«
Die Familie hofft, viele Gegenstände loszuwerden: »Was wir mit dem Rest machen, müssen wir mal schauen. Da haben wir noch keine Idee.« Schön sei, dass die Familie bei dem Hofflohmarkt beisammen ist und man am Ende auf ein hoffentlich gut gefüllte Kasse blicken kann. Und tatsächlich: Fast genau 400 Euro sind an diesem einen Sonntag zusammengekommen.