Bad Vilbel. Den neuen Rekord-Ertrag von 8400 Euro erzielte der Eldoret-Verein mit seinem Dänischen Frühstück, das zum 15. Mal zu Gunsten seiner Patenschule für 125 geistig und körperlich behinderte Kinder in Kenia stattfand. Nachdem der Verein in diesem Jahr bereits 23 000 Euro nach Eldoret geschickt hat, wird das Geld aufs Konto gelegt, bis weitere Mittel für die Sanierung der bestehenden Gebäude und den Bau eines Stalls benötigt werden.
Mehrmals musste Vorsitzender Rudolf Henrich neue Gäste begrüßen. Und er tat’s mit Freude. Zwischen 10 und 15 Uhr gaben sich viele Bürger der Stadt, darunter viele Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft im „Hasenstall“ der „Sandhasen“ in der Stadtschule die Klinke in die Hand, um durch ein gutes Frühstück mit Lachs und Kaviar, Alborg-Aquavit und Tuborg-Bier, aber auch mit Burgunder-Sekt in geselliger Runde die gute Sache zu unterstützen. „Obwohl wir dieses Jahr etwas weniger Besucher hatten, konnten wir den Vorjahresrekord übertreffen, weil eine Reihe von Spenden schon vor der Veranstaltung überwiesen worden waren“, freute sich Eldoret-Vereins-Schatzmeister Manfred Cleve, der noch am selben Abend den Gewinn errechnete.
Erst vor drei Wochen habe er 15 000 Euro nach Kenia überwiesen – 5000 Euro für Renovierungs- und Sanierungsarbeiten insbesondere an den sanitären Anlagen der zuerst errichteten Gebäude, die immerhin bereits 20 Jahre alt sind, dazu 10 000 Euro für den Bau des Kuhstalls, der dazu beitragen soll, die Selbstversorgung der Schule so weit wie möglich zu gewährleisten. Bereits im Mai hat Cleve 8000 Euro, darunter die Patengelder von 40 festen und zehn jährlich wechselnden Paten nach Eldoret geschickt.
Im Gegensatz zu anderen Organisationen hat der Verein keine individuell zugeordneten Patenschaften, sondern überlässt es dem Komitee in Eldoret zu entscheiden, welche Familie eines Schülers Unterstützung in welcher Höhe braucht. Wenigstens ein minimaler Beitrag, der die Verbundenheit zur Schule dokumentieren soll, muss von jeder Familie selbst geleistet werden. Von diesem Geld sowie den Patenschaftsleistungen des Vereins werden das Internat, die Verpflegung und insbesondere die Hausmütter finanziert. Die Bezahlung der Lehrer trägt der kenianische Staat, der damit zugleich ein Zeichen der Anerkennung für die Leistungen des Vereins setzt. Insgesamt sind aus Bad Vilbel bereits mehr als 400 000 Euro nach Eldoret geflossen. Damit wurden Gebäude zur Unterbringung von Schülern und Lehrern gebaut und werden damit unterhalten. Jüngste Errungenschaft ist der inzwischen fertig gestellte vierte Schlafsaal, für den Wolfgang Ockert im Herbst 2005 den Grundstein gelegt hat. Mitglieder des Vereins besuchen regelmäßig auf eigene Kosten die Schule in Eldoret und stellen somit sicher, dass die Mittel satzungsgemäß verwendet werden.
Erst kürzlich hat sich Vorstandsmitglied Hans Tuengerthal in Kenia aufgehalten. Er berichtete beim Dänischen Frühstück, dass er selbst in der Hauptstadt Nairobi auf den hohen Qualitätsstandard der Schule in Eldoret angesprochen worden sei. „Wir müssen aufpassen, dass nicht der Eindruck entsteht, wir könnten das Problem behinderter Kinder in Kenia lösen“, mahnte Cleve ob solch hoher Wertschätzung. „Besonders da die ehemalige niederländische Partnerstadt Huizen aus dem Projekt ausgestiegen ist, das sie einst mit begründet hat, wäre Bad Vilbel damit völlig überfordert.“ Henrich verwies darauf, dass der Verein dringend auf Spender und Paten angewiesen ist. Die Beträge kommen in voller Höhe der Schule zu Gute und sind komplett steuerlich abzugsfähig.