Bad Vilbel. Wie vorige Woche berichtet, ist der Nidda-Uferweg im Bereich zwischen Kurhaus und Freibad gesperrt – und zwar voraussichtlich bis zum 8. Oktober. Im Rahmen des Gleisausbaus der S6-Bahnstrecke muss die Ovag die Fernwasserleitung verlegen. Eine Umleitung ist eingerichtet.«
Die Sperrung hat den ADFC auf den Plan gerufen. Der radverkehrspolitische Sprecher Jochen Waiblinger sagt: »Im Zuge des Neubaus der Bahnbrücke über die Nidda will die Deutsche Bahn im besagten Bereich die Wege beidseits des Niddaufers für sage und schreibe zwei Jahre sperren, um die Fußverkehrsbrücke zwischen der Wiesengasse und dem Nidda-Sportfeld sowie die alte Sandstein-Bahnbrücke abreißen zu können.« Damit werde, nachdem die Unterführung der Bahngleise am Berkersheimer Weg bereits vor rund dreieinhalb Jahren stillgelegt worden war, auch der verbliebene Hauptweg für Schülerinnen und Schüler zwischen dem Heilsberg beziehungsweise den Wohnvierteln zwischen Berkersheimer Weg und Friedrich-Ebert-Straße und dem Schulzentrum versperrt. »Die für den Alltagsradverkehr wichtige und auch touristisch stark frequentierte Strecke nach Frankfurt soll nach den Vorstellungen der Bahn vollständig unterbrochen werden«, bedauert er.
In Vorgesprächen mit der Stadtverwaltung sei lange Zeit die Rede davon gewesen, dass die Rad- und Fußwege beidseits der Nidda nur abwechselnd gesperrt würden. »Diese Planung hat die Bahn offenbar verworfen«, so der radverkehrspolitische Sprecher.
Beidseitige Sperrung
Ein Sprecher der Bahn bezieht Stellung: »Baubedingt ist zukünftig, ab voraussichtlich November 2021, eine beidseitige Sperrung der Niddawege im Bereich der Brücke Kasseler Straße nötig – ab diesem Zeitpunkt wird der ›Behelfssteg Bad Vilbel Süd‹ genutzt.« Dieser Steg fällt ins Auge. Auf der Baustelle ist ein großes silbernes Gerüst zu sehen. »Das Gerüst ist die Rampenanlage zum Behelfssteg, der gerade gebaut wird. Der Behelfssteg wird zukünftig, als Verlängerung des jetzt schon bestehenden Steges über die Bahngleise von der Straße Am Südbahnhof erreichbar sein und von dort aus die Anbindung in die Innenstadt über die neu errichtete Niddabrücke beziehungsweise auf der anderen Seite der Nidda zurück auf den Radweg sicherstellen«, so der Bahn-Sprecher.
Der ADFC bezeichnet die Behelfsbrücke als »akzeptabel«, kritisiert aber, dass der Behelfssteg »allein für den Fußverkehr geplant ist«. Doch das stimme so nicht, wie die Bahn mitteilt: »Selbstverständlich ist dieser Behelfssteg für Radfahrer und auch Fußgänger nutzbar.«
Der ADFC fordert die Deutsche Bahn dennoch auf, sichere und kurze Umleitungen zu schaffen. »Diese Wege werden für den innerörtlichen Verkehr ebenso wir für den überörtlichen Verkehr zwischen Bad Vilbel und Frankfurt dringend benötigt.« Von Patrick Eickhoff