Von Patrick Eickhoff
Neues Geschäftshaus an der Homburger Straße soll maximal zwölf Meter hoch werden
Bad Vilbel. An der Homburger Straße, unmittelbar hinter der Bushaltestelle »Kennedy-Schule« soll ein neues Geschäftsgebäude entstehen – inklusive Tiefgarage. Über die Zufahrt, eine mögliche Begrünung sowie eine mögliche Zisterne zur Brauchwassernutzung haben in der vorigen Woche die Mitglieder des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses diskutiert.
Bei dem Tagesordnungspunkt »2. Änderung des Bebauungsplans ›Quellenpark Südost‹ in Bad Vilbel« handelt es sich um den Bau eines neuen Geschäftsgebäudes. »Es handelt sich um ein Ingenieurbüro«, stellte Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) klar.
Zufahrt zur Tiefgarage durchs Wohngebiet
Im Vorfeld der Umsetzung des futuristisch wirkenden Gebäudes würden allerdings inhaltliche Änderungen im Bebauungsplan notwendig. Darüber informierte im Ausschuss die Geschäftsführerin der ROB Planergruppe, Stefanie Horn. An der Homburger Straße, schräg gegenüber vom Ingenieur-Sachverständigenbüro Neubauer und Kaeswurm, unmittelbar hinter der Bushaltestelle »Kennedy-Schule« soll ein maximal zwölf Meter hohes Bürogebäude entstehen. »Der ruhige Verkehr«, so Horn, solle größtenteils in einer Tiefgarage untergebracht werden. Außerdem werden draußen Stellplätze errichtet. Der Investor sei verpflichtet, eine Mindestbegrünung von 20 Prozent vorzunehmen.
Jens Matthias (Grüne) stellte fest, dass mit der geänderten Planung, der Investor mehr bauen könne als vorher. »Der Grundstückspreis wäre doch viel höher gewesen, weil dem Investor jetzt mehr zusteht.« Außerdem zeigte er sich verwundert über die Begrünungspläne. »Wir haben damals festgesetzt, dass ein alter Baum erhalten wird, davon ist jetzt auf einmal keine Rede mehr.« Das sei sehr schade. »Außerdem läuft die Zufahrt zur Tiefgarage übers Wohngebiet. Ist das wirklich schlau?«, fragte er in die Runde.
Stefanie Horn berichtete von der geringen Anzahl Stellplätze. Diese sollen außerdem begrünt werden. »Wir haben eine sehr gute Anbindung an den ÖPNV durch den Bahnhof und die Bushaltestelle.«
Anschließend brachten die Grünen einen Änderungsantrag ein. Sie hätten gerne in der Festsetzung des Bebauungsplans eine Dachbegrünung sowie den Einbau einer Zisterne zur Brauchwassernutzung installiert. »Das Gebäude scheint optimal zu sein. Durch eine Zisterne wird Trinkwasser gespart und es lässt sich dort einfacher umsetzen, als in einem Mietshaus.«
Erster Stadtrat spricht mit dem Investor
Erster Stadtrat Sebastian Wysocki fand diese Art der Festsetzung »schwierig«. Der Ausschussvorsitzende Bernd Hielscher (SPD) fragte: »Weil der Investor mehr bauen darf, drücken wir ihm jetzt noch einen aufs Auge?« Matthias entgegnete: »Das nennt sich aktiver Klimaschutz.«
Eine Frage von Oliver Junker (CDU) nach der Größe einer Zisterne beantwortete der Fraktionsvorsitzende der Grünen gleich hinterher: »Wir sprechen hier nicht von einem Riesenbehälter. Die Tiefgarage stört auch nicht.«
Noch bevor die Diskussion zu hitzig werden konnte, kündigte Stadtrat Wysocki ein Gespräch mit dem Investor an. Dabei werde er auch auf die Machbarkeit einer Zisterne zu sprechen kommen. Jens Matthias freute es. Mit einem Augenzwinkern sagte er: »Dann parken wir unseren Antrag bis dahin in der Tiefgarage.«
Dem Antrag stimmten alle Fraktionen – bei Enthaltung der Grünen – zu. Final abgestimmt wird darüber in der Stadtverordnetenversammlung am Dienstag, 28. September.