Karben. In Petterweil bewegt ein besonderes Projekt die Gemüter: die Sanierung der Alten Heerstraße. Aber das war bei weitem nicht as einzige Thema, über das bei der Begehung am Samstag Redebedarf bestand.
Jahrelang hat sich in dem etwas abseits gelegenen Stadtteil von Karben relativ wenig bewegt. So dass nicht wenige gemeint haben, Petterweil werde vergessen. Solche Stimmen sind jetzt verstummt. Denn aktuell wird viel gebaut. In der Alten Heerstraße, der Hauptstraße des Ortes, sogar am Samstag. Die Mitarbeiter der Firma Schütz, die den Auftrag zur Sanierung der Ortsdurchfahrt erhalten hat, sind auch bei hochsommerlichen Temperaturen aktiv. Das hat nicht wenige erfreut bei der Ortsbegehung des Ortsbeirats, denn immerhin müssen die Petterweilerinnen und Petterweiler während der monatelangen Bauzeit mit allerlei Entbehrungen und Änderungen leben.
Dass es hier und da Bauchschmerzen gibt, hat sich bereits gezeigt, als die Ortsbegeher noch gar nicht direkt an der Baustelle waren. Schon am Treffpunkt, dem Hof des Albert-Schäfer-Hauses, gab es einige Anmerkungen dazu. So monierte ein Anwohner der Schlossstraße, dass dort »rücksichtslos geparkt« werde und die Linienbusse des Öfteren steckenbleiben. Zudem, fügte ein anderer hinzu, seien die gelben Umleitungsschilder der Stadt »zu klein und zu hoch aufgehängt«. Außerdem versuchten nicht wenige Autofahrer, doch direkt in die Baustelle hineinzufahren.
Stadtpolizisten
sollen kontrollieren
Erster Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) hatte zu tun, die Fragen und Anregungen zu beantworten. Er machte deutlich, dass man den Stadtpolizisten durch die Straßen schicken wolle, um die Einhaltung der Halte- und Parkverbote auf den innerörtlichen Umleitungsstrecken zu überwachen. Er machte aber ebenso deutlich, dass die Stadt, was Sanktionen gegen Autofahrer angehe, in Petterweil aktuell eher einen moderaten Kurs fahre.
Mehr Kontrollen und Sanktionen wünschen sich die Anwohner auch in der Sauerbornstraße. Dort werde viel zu schnell gefahren, »manche geben sogar noch richtig Gas, in letzter Zeit vor allem die Motorradfahrer«, meinte eine Anwohnerin. Und ein anderer forderte erregt mehr Tempokontrollen. Der in Petterweil wohnende Stadtverordnete Stephan Theiß wies darauf hin, dass bei der Bebauung des Neubaugebietes ein Verkehrskreisel entstehe. »Der wird die nach Petterweil einfahrenden Autofahrer ausbremsen«, ist er sich sicher. Das sahen nicht alle so, vor allem aktuell bringe es kaum Verbesserungen. Der Erste Stadtrat versprach, mit der Stadtpolizei mal über die Aufhängung eines Kastens zu sprechen, auf dem die gefahrene Geschwindigkeit angezeigt werde. Allerdings handele es sich um eine Kreisstraße, weshalb man mit den Kreis fragen müsse.
Kreuzung bald
wieder befahrbar
Nachdem unter dem Dach des Bürgerhauses noch weitere kleinere Anregungen besprochen wurden, ging es auf direktem Weg zur Baustelle. Dort erläuterte Ortsvorsteher Dennis Vesper (SPD) den aktuellen Baustand. Vom Bauleiter erfuhren die Ortsbegeher, dass die Kreuzung an der Sparkasse »in etwa drei Wochen wieder befahrbar sein« werde. Schwaab wies zudem darauf hin, dass man die großen Ferien dazu nutzen wolle, die Kreuzung mit der Schlossstraße zu sanieren, da dann keine Schulbusse fahren.
Horst Preißer regte an, die Geschichte lebendig zu halten. Etwa in dem die alten Pflastersteine der Alten Heerstraße an anderer Stelle im Ort wiederverwendet würden. Zwei Ideen dafür gibt es schon: an der künftigen Kita im Neubaugebiet oder an dem Denkmal der Luther-Linde. Einer der Orte der zweieinhalb Stunden dauernden Begehung war die Einmündung der Robert-Blum-Straße in die Sauerbornstraße in Höhe der Apotheke. Hier fragte Schwaab, was die Bürger denn haben wollten. Denn es gebe die Idee, die Gehwege im Einmündungsbereich zu verbreitern und damit den Einfahrtsbereich für die Autos zu verkleinern. Doch das ist vor Ort von den Anwesenden abgelehnt worden.
Dafür konnten sie sich, ganz in der Nähe, für eine andere Idee erwärmen. Der Platz neben dem Albert-Schäfer-Haus an der Sauerbornstraße soll aufgewertet werden.
Von Holger Pegelow