Zweiter Anlauf »die heimliche Hauptstadt« Hessens zu werden
Bad Vilbel. Der Hessentag 2025 findet definitiv in Bad Vilbel statt, das ist seit Freitag klar. Zugegeben, mit etwas Gegenteiligem hat niemand gerechnet, dennoch ist die offizielle Mitteilung der Wiesbadener Staatskanzlei eine schöne Bestätigung. Für Bad Vilbel gehen die Planungen nicht ganz von vorne los, wenn auch an verschiedenen Stellen umgedacht werden muss.
Bei der Landesregierung in Wiesbaden ist man froh über die erneute Bewerbung der Stadt Bad Vilbel für den Hessentag im Jahr 2025. »Bad Vilbel hat die positive Wirkung des Hessentages während der intensiven Vorbereitungszeit bereits eindrucksvoll erlebt, und die Stadtverordnetenversammlung hat einstimmig für eine neuerliche Bewerbung gestimmt. Das ist ein starkes Bekenntnis zum Hessentag«, heißt es von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Staatzkanzlei-Chef Axel Wintermeyer in einer Pressemeldung.
Wegen der Corona-Pandemie musste die Quellenstadt im vergangenen Jahr bekanntlich das lange geplante Volksfest, zu dem rund eine Million Besucher erwartet wurden, wenige Monate vor Beginn absagen. Ministerpräsident Bouffier teilt weiter mit, er nehme große Unterstützung der Menschen und Vereine sowie engagierter Unternehmen in Bad Vilbel wahr. Auch die Infrastruktur für die Ausrichtung des Landesfestes sei bereits sehr gut und werde in vier Jahren noch besser sein.
Es war nicht umsonst
»Viele Ehrenamtliche und Hauptamtliche hatten mit großem Enthusiasmus daran gearbeitet, Bad Vilbel im Juni 2020 zur heimlichen Hauptstadt Hessens zu machen. Ihr Engagement war nicht umsonst.«
Auch Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) äußert sich: »Die kurzfristige Absage des Hessentags im vergangenen Jahr hat uns in Bad Vilbel hart getroffen. Unsere Vorbereitungen liefen bis dahin sehr gut, und wir haben uns auf ein tolles Hessenfest gefreut. Die Möglichkeit, nun den Hessentag im Jahr 2025 auszurichten, motiviert uns in Bad Vilbel sehr«, erklärt der Rathauschef.
»Diese offizielle Bestätigung des Landes setzt nun verschiedene Verwaltungsvorgänge in Gang«, sagt Stadtsprecher Yannick Schwander auf Anfrage dieser Zeitung. Schließlich erfordere das Fest 2025 viel Planungsarbeit, wenn man auch nicht erneut vor dem blanken Reißbrett stehe. »Es gibt viele Punkte, die fortgeschrieben werden. Aber eins zu eins können wir das Konzept für 2020 natürlich nicht übersetzen.«
Neuer Ort für Arena
Dafür gebe es mehrere Beispiele. Etwa komme die Ansiedlung von Segmüller näher. Das Gelände hätte beim Hessentag 2020 eigentlich als Fläche für die große Hessentagsarena gedient, werde 2025 aber eher nicht mehr zur Verfügung stehen. »Positiv wirken sich die Neuplanungen aber auf die Innenstadt aus. Denn 2025 werden die Stadthalle, die Frankfurter Straße und viele weitere Projekte abgeschlossen sein, die im vergangenen Jahr noch nicht fertig waren«, so Schwander. »Große Teile des Verkehrskonzepts können sicherlich auch übernommen werden, wenn es dieses auch zu optimieren gilt. Möglicherweise ist bis 2025 der Südbahnhof saniert. Dieser könnte dann in Sachen Zubringerverkehr eine ganz neue Rolle übernehmen.«
Bis 2025 sei es nun aber noch eine ganze Zeit hin. Beim Hessentag 2020 sei die offizielle Bestätigung im November 2017 gekommen, also knapp zweieinhalb Jahre vor der Veranstaltung. »Wir werden uns das Konzept vornehmen und schauen, was fortzusetzen ist«, erklärt der Stadtsprecher.
Bis zu 8,5 Millionen Euro vom Land
»Wir als Land Hessen kennen den besonderen Gewinn des Landesfestes für die Städte und die Regionen. Deswegen sind wir bereit, jährlich bis zu 8,5 Millionen Euro dafür in die Hand zu nehmen«, betont Axel Wintermeyer. »Mit der finanziellen Förderung des Landes können in Bad Vilbel erneut städtische Projekte und Infrastrukturmaßnahmen realisiert werden, die für Jahrzehnte bleibende Werte schaffen.«
Der Entwicklungssprung Bad Vilbels werde durch das Projekt Hessentag für Bürgerinnen und Bürger unmittelbar sichtbar und trage auch maßgeblich dazu bei, die Stadt über die Region hinaus bekannt zu machen und zu stärken. (nma)