SPD vermutet Wahlkampfmanöver der CDU
Bad Vilbel. Trügerische Stille vermutet die Gronauer SPD hinter dem Schweigen auf eine Anfrage an den Magistrat der Stadt. Wie die Sozialdemokraten mitteilen, haben sie versucht, Informationen zum geplanten »Baugebiet am Gronauer Bahnhof« zu bekommen. Über den Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU) habe die SPD-Ortsbezirksvorsitzende, Mirjam Fuhrmann, allein die dürre Antwort: »Ihre Anfrage kann noch nicht abschließend beantwortet werden«, bekommen.
Mit Blick auf das Ende der Ausschreibung für potenzielle Investoren am 17. Oktober 2020 könne es für die Kommunalpolitiker der SPD für »diese Informationsverhinderung« nur zwei Gründe geben: Entweder sei das Projekt mit dem anvisierten Bau eines Ladens zur Nahversorgung und eines Dienstleistungszentrums (Arzt, Apotheke, Post) schon im Kern gescheitert. Oder es handelt sich um ein durchsichtiges Wahlkampfmanöver, um jahrzehntelange Versäumnisse der von den Christdemokraten geführten Stadtregierung zu kaschieren.
Solch ein Tatkraft für Gronau vortäuschendes Wahlkampfgetöse habe es auch vor der Kommunalwahl 2011 gegeben, als wenige Tage vor dem Urnengang unter großem öffentlichem Tam-Tam die ersten Spatenstiche für einen naturnahen Spielplatz unter einem Hochspannungsmast im Neubaugebiet gemacht wurden. Nach jahrelangem Streit mit Anwohnern und den Naturschutzbehörden sei das so hoch gelobte Projekt klammheimlich beerdigt worden. »Und so warten die Gronauer Kinder und Eltern bis heute vergeblich auf einen vernünftigen Spielplatz,« sagt Janis Ahäuser, der SPD-Spitzenkandidat für die Ortsbeiratswahl.
Kurz vor der Kommunalwahl hätten die Christdemokraten auch plötzlich ihr Herz für die ziemlich marode Breitwiesenhalle entdeckt, wird in der Pressemeldung der Gronauer SPD angemerkt. Alle ihre Initiativen und Anträge, die Halle und insbesondere die Sanitärräume schon vor Jahren zu sanieren, seien von der CDU-Mehrheit im Ortsbeirat immer abgeschmettert worden. »Für uns war das umso verwunderlicher, weil die Halle mehrere Wochen mit Kinderpools vor dem endgültigen Absaufen gerettet werden musste,« sagt SPD-Vorsitzende Mirjam Fuhrmann. Immerhin habe die SPD erreicht, dass der Planungsbeginn von 2023 auf 2022 festgesetzt worden sei.
»Nudeln und Brötchen sowie Arztpraxen kennen keine SPD- oder CDU-Parteipolitik. Wir würden uns mit den Gronauerinnen und Gronauern freuen, wenn es endlich gelingen würde, einen Laden für Dinge des alltäglichen Gebrauchs in unseren doch etwas vergessenen Ortsteil zu bekommen,« meinen Ahäuser und Fuhrmann abschließend. (zlp)
Anmerkung der Redaktion: Mittlerweile steht das Thema »Baugebiet am Gronauer Bahnhof« zur Beratung auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses, der am Donnerstag, 28. Januar, ab 19 Uhr im Forum am Dortelweiler Platz tagt, sowie auch zur weiteren Beschlussfassung auf der Tagesordnung für die Sitzung des Stadtparlamements am 9. Feburar. (zlp)