Schöneck. Die Gemeinde als Wohnort, als Gewerbestandort und als touristisches Ziel voranzubringen, diesen Arbeitsauftrag erhielt die Arbeitsgemeinschaft Zukunftswerkstatt Schöneck vor etwa drei Jahren. Was ist seither passiert?
Als die Zukunftswerkstatt im August 2017 ins Leben gerufen wurde, wurde zunächst unter der fachmännischen Leitung einer Agentur erst einmal ein Fragebogen erstellt und eine Bürgerbefragung organisiert, mit dem die Ziele der Zukunftswerkstatt ermittelten werden sollten.
14 Personen aus den politischen Fraktionen der Gemeindevertretung und aus der Verwaltung haben in rund 300 Stunden zusammengesessen und aus rund 1000 Anregungen und Vorschlägen aus den Fragebogen drei Themenbereiche festgelegt, die nun mithilfe der Bürgerinnen und Bürger gebündelt und vertieft werden sollen.
Die drei Komplexe, um die sich jetzt jeweils eine eigene Arbeitsgruppe kümmern soll, lauten »Moderner Arbeitsstandort«, »Arbeitsnahe Wohnwelt« und »Regionaler Geheimtipp«. Für den Bereich »Moderner Arbeitsstandort« ergeben sich da beispielsweise Fragen wie: »Wie kann Schöneck als Gewerbestandort gestärkt werden?« oder »Was kann die Kommune tun, um die Einkaufslandschaft in Schöneck attraktiver zu machen?«.
Im zweiten Bereich »Arbeitsnahe Wohnwelt«, ergaben sich Fragen wie »Wie können wir den dörflichen Charme erhalten?« oder »Welchen Bedarf an Infrastruktur haben unsere Bürger und wie können wir dem Wunsch gerecht werden?« Im dritten Bereich ergaben sich Fragen wie: »Welche Möglichkeiten gibt es, mehr anziehende Begegnungs- und Verweilstätten in Schöneck einzurichten?« oder »Was können wir tun, um eine noch umweltbewusstere Kommune zu werden?«.
An das Wohl der Gemeinde gedacht
»Die Vorarbeiten sind getan. Dabei mussten einige von uns erst einmal lernen, ihren politisch geprägten Blick hintanzustellen und lediglich an das Wohl der Gemeinde zu denken. Da gab es am Anfang schon mal heftige Diskussionen«, berichtet das Mitglieder des Arbeitskreises »Zukunftswerkstatt Schöneck«, Arthur Unkrich (FWG) von den Vorarbeiten. Auch Bürgermeisterin Cornelia Rück (SPD) deutete an, dass so mancher Wunsch aus der Umfrage wieder gestrichen werden musste, weil die Gemeinde für die Umsetzung nicht zuständig gewesen wäre. Beispielweise für Verkehrsprobleme auf Landes- oder Kreisstraßen. »Da hat die Verwaltung oft aufklärend eingreifen müssen«, erinnert sich Rück. Und weiter meint sie, »dass der Forderungskatalog der Zukunftswerkstatt sich am Ende auch nicht als lange Liste von Wunschkonzerten herausstellen dürfe, die nicht bezahlbar seien«.
Bürger zur Mitarbeit aufgerufen
Jetzt seien die Bürgerinnen und Bürger zur Mitarbeit aufgerufen. An drei bis vier Abenden in den kommenden Wochen können sich die Einwohnerinnen und Einwohner an den Beratungen und an der Erstellung einer Prioritätenliste beteiligen. In überschaubaren Runden von sieben bis zehn Personen soll dann gemeinsam überlegt werden, wie sich das Leben in der Gemeinde in den nächsten Jahren verbessern lässt.
Jede Arbeitsgruppe wird von zwei Mitgliedern der Zukunftswerkstatt geleitet. Anwesend werden auch Mitarbeiter der Verwaltung sein. Ende Februar sollen dann die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend als Beschlussvorlage der Gemeindevertretung zur Abstimmung vorgelegt werden. »Über kleinere Dinge, wie beispielsweise das Aufstellen einer Sitzbank, kann natürlich der Magistrat allein entscheiden. Aber es werden auch Maßnahmen dabei sein, die haushaltsrelevant sind, also richtig Geld kosten. Darüber muss die Gemeindevertretung dann entscheiden«, erläutert Rück die weitere Vorgehensweise.
Von Jürgen W. Niehoff
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