Karben. Das Seniorencomputerzentrum SeCuZ Karben hat nahe dem Rathaus nun seine neuen Räumlichkeiten eröffnet. Der Verein, der vergangenes Jahr fast vor dem Aus stand, erlebt einen neuen Aufschwung. Daran hat auch die Stadt großen Anteil.
Im Februar vergangenen Jahres schlugen die damaligen Vorstandsmitglieder Alarm. Die betagten Mitglieder hatten, jeder für sich und aus unterschiedlichen Gründen, angekündigt, nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen. Zwei Monate später war ein Trio aus Manfred Ansoul, Günther Müller und Regina Laube-Ansoul bereit, den Verein weiterzuführen.
Doch dann kam für den Verein der nächste Tiefschlag: Die Stadt kündigte die Räume im Alten Rathaus in Klein-Karben, da dort eine neue Hausarztpraxis ihren Sitz bekommen sollte. Die Kündigung war allerdings mit dem Versprechen verbunden, dem über 200 Mitglieder starken Verein neue Räume anzubieten. »Damals waren Räume entweder in Petterweil oder am Rathaus im Gespräch«, erinnert sich Vorsitzender Ansoul. »Wir haben uns dann für diese Räume hier am Rathaus entschieden, weil sie viel zentraler liegen und Parkplätze vor der Tür sind«, sagt er.
Zentrale Lage
Dass die Entscheidung bei den Mitgliedern ankommt, ist an diesem Montag beim offenen Treff sichtbar. Etliche Senioren sind gekommen, um unter der Leitung des neuen 2. Vorsitzenden Holger Meyer zu üben. »Das ist unser neuer Übungsraum«, sagt Ansoul nicht ohne Stolz. Hell und freundlich wirken die Räume; kein Vergleich mehr mit den betagten und kleinen Räumen im Alten Rathaus.
Über 130 Quadratmeter Nutzfläche hat das SeCuZ nun zur Verfügung. Es sind fünf Räume inklusive einer kleinen Werkstatt. Die Vorständler haben alles behaglich eingerichtet: Bilder hängen an den Wänden, es gibt eine Teeküche, einen Tisch mit Couch und Stühlen. Zudem verfügt das Zentrum über einen Schulungsraum und einen separaten Übungsraum.
Ende September vergangenen Jahres war der Verein mithilfe der Stadt in die Räume der Ladenzeile an der Ramonville Straße 5-7 gezogen. »Die Stadt hat uns damals sehr geholfen, und insbesondere der Bürgermeister Guido Rahn«, lobt Ansoul. Zunächst einmal hätten städtische Mitarbeiter beim Auszug geholfen, dann die Gerätschaften und das Mobiliar zwischengelagert, und auch beim Einräumen mit angepackt.
Der Bürgermeister habe dem Verein sehr geholfen, etwa dadurch, dass er sich bei der Mainova für eine Spende stark gemacht habe. Zuschüsse habe der Verein auch von der Volksbank Mittelhessen und vom Land Hessen erhalten. »Wir haben dadurch in allen Räumen Beamer«, freut sich der Vorsitzende.
Bedingt durch die Pandemie ruhte der Betrieb für einige Zeit, auch die Einrichtung der Räume kam nur stockend voran. Mitte Juli wurde alles fertig. Der Verein erarbeitete ein Hygienekonzept, unter dem der Betrieb nun langsam wieder angelaufen ist. Für den offenen Treff, der aktuell nur für Mitglieder zugänglich ist, gilt etwa die Abstandsregel genauso wie das Desinfizieren der Hände beim Betreten der Räume.
Offen für Jüngere
Nach Angaben des Vorsitzenden und seines Stellvertreters wolle man einige früher »sehr gefragte« Kurse wieder anlaufen lassen. Dazu gehören die PC- und die Smartphone-Schulung ebenso wie etwa Kurse über das Office-Programm und die Bildbearbeitung.
Und schließlich hat man bei einer kürzlich stattgefundenen Hauptversammlung im nahen Bürgerzentrum gleich den Vorstand komplettiert. Bruno Schwontkowski und Franz Hollube sind gewählt worden und auch Fabién Böckle. Die Wahl des 36-Jährigen zum Beisitzer gilt als personifiziertes Signal, dass sich der Verein Jüngeren öffnen möchte. Dazu passt der neue Name, der in großen Lettern an der Hausfront prangt: »Karbener Computer Club – SeCuZ e.V.«.