Karben. Würdig, anders und einzigartig verlief die Verabschiedung des 2020er Abiturjahrgangs an der Kurt-Schumacher-Schule. Anfangs hatte es nicht danach ausgesehen, als ob die 80 Abiturienten mit einer Feier verabschiedet werden könnten. Schon früh hatte die Schule entschieden, dass wegen der Corona-Regeln nicht gefeiert werden könne. Es kam anders. Die Schule entschied sich für eine Open-Air Feier im Fußballstadion an der Waldhohl.
»Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen«, sagte Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper in ihrer Abiturrede. »Ich bin froh, dass Sie nun doch noch einmal alle zusammengekommen sind und ich Sie in großer gemeinsamer Runde würdigen und verabschieden kann.«
Dieser Jahrgang gehöre eher zu den vergleichsweise kleineren Gruppen. Viel Kreativität, Flexibilität und Organisationstalent hätten die Feier möglich gemacht. Ohne Helfer sei das nicht zu realisieren gewesen, daher richtete Hebel-Zipper einen Dank an das Orga-Team und die Firma AES Veranstaltungstechnik, die die notwendige Technik zur Verfügung gestellt habe.
Ein Spitzen-Jahrgang
»Sie sind jetzt der Corona-Jahrgang, als solcher werden Sie uns in Erinnerung bleiben«, erklärte die Schulleiterin. Der Jahrgang sei ein echter Spitzen-Jahrgang. »Sie haben es geschafft – gerade dieser krisengebeutelten und von Einschränkungen begleiteten Zeit zum Trotz – besondere Kräfte zu mobilisieren und damit hervorragende Ergebnisse hervorzubringen, die sich von den vorangegangenen Jahrgängen deutlich abheben.« 80 Abiturienten hätten bestanden, zwei Nachzügler müssten noch geprüft werden, alle haben das Abitur bestanden. »Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie die vergangenen Jahre gezeigt haben«, lobte Hebel-Zipper. Der Abiturschnitt liege bei 2,3, das sei der beste Durchschnitt seit Jahren. Von den 80 Absolventen hätten 16 eine drei, 36 eine 2 und 28 eine 1 vor dem Komma erzielt, das sei eine außergewöhnlich hohe Zahl.
Marike Nass erreichte die Traumnote 1,0. Marieke Eichwede und Tara Pirwaysan folgten mit einem Notenschnitt von 1,2. Für diese Leistung wurden die drei Schülerinnen ausgezeichnet.
»Ich bin sicher, diese Spitzen-Ergebnisse sind nicht auf den sogenannten Corona-Bonus zurückzuführen, der für das diesjährige Abitur unter erschwerten Bedingungen angedacht worden war, um eventuelle Bildungs(un)gerechtigkeiten auszugleichen«, betonte die Schulleiterin. »Vielmehr glaube ich, dass sie andere wichtige Dinge dazugelernt und verstärkt haben, wie etwa Selbstorganisation, Selbstvertrauen und eine gewisse Portion Mut und Hartnäckigkeit.«
Hebel-Zipper ging auch auf das Abiturmotto des Jahrgangs ein: »Die Goldenen Zwanziger«. Vieles, was die Abiturienten geplant hätten, was zum Schulabschluss dazugehöre, sei in diesem Jahr nicht möglich gewesen: Mottowoche, Abi-Streich, das ausgiebige Feiern nach den Prüfungen, das »Sich-erleichtert-in-die-Arme-fallen«, ein Abi-Korso, die feierliche Abi-Gala genauso wie die offizielle akademische Feier mit Zeugnisübergabe und Fototermin.
Die Abschlussfeier im Stadion werde allen als etwas besonderes in Erinnerung bleiben. Musikalisch bereicherten Eda Kurt und Miriam Lahdow die Feier. Die Schülerrede hielt Josephine Bolowich. Für die Tutoren sprach Kunstlehrer Fabian Büssow.
Als beste ehemalige Realschülerin wurde Miriam Lahdow geehrt, sie hat einen Abiturschnitt von 2,2 erreicht. Für besondere Leistungen im Fach Mathematik gingen Auszeichnungen an: Alexander Hübner, Rebecca Stoll, Marieke Eichwede und Marike Nass. Nass durfte sich ebenfalls für die Ehrung für besondere Leistungen in Chemie freuen.
Auszeichnungen für ein besonders gutes Abschneiden in Physik gingen an: Alexander Hübner und Rebecca Stoll. Jannik Schmitt erreichte 15 Punkte und damit Bestnote in Politik und Wirtschaft und wurde dafür geehrt. Sofronia Johnson und Carmen Heetmann schnitten in Englisch mit 15 Punkten in der Abiturklausur am besten. (kai)