Bad Vilbel. Als einziger DRK-Ortsverband der Region, hat das Bad Vilbeler Rote Kreuz anfang April einen Blutspendetermin angeboten. Die Mitarbeiter waren überwältigt von der Resonanz und der Solidarität, die die Wetterauer bewiesen.
Die Situation war für das Bad Vilbeler DRK nicht einfach. Silke Zuschlag, Bereitschaftsleiterin, verbrachte Tage mit der Planung dieses besonderen Blutspendetermins am Donnerstagnachmittag. »Jeden Tag wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Wir hatten eigentlich Lunch-Pakete und Tee angekündigt, doch das ging dann nicht mehr. Außerdem wurde mein Team auf fünf Leute reduziert«, erzählt sie. »Es hat uns absolut begeistert, wie viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind, denn Blut ist momentan so wichtig, da die meisten Blutspendetermine ausfallen.«
Wegen der strengen Sicherheitsvorkehrungen und ihrem reduzierten Team sei es allerdings zu langen Wartezeiten für die Spender gekommen. »Es hatte sich eine Schlange quer über den Dortelweiler Platz gebildet, wir mussten sogar Leute wegschicken. Da hat mir wirklich das Herz geblutet«, sagt Zuschlag. Aber viele Leute hätten die Wartezeit mit Ruhe oder Humor genommen, hätten den Gedanken, anderen zu helfen über das Problem gestellt, lange stehen zu müssen.
»Einige Spender waren aber auch sauer, und das kann ich verstehen. Dafür möchte ich mich entschuldigen, es ging aber leider wirklich nicht anders. Diese Resonanz und die täglich verschärften Sicherheitsvorkehrungen waren für uns so nicht abzusehen.« Teilweise hätten die Leute drei Stunden auf ihre Blutabnahme gewartet, manche seien dann trotzdem nicht mehr drangekommen.
140 neue Blutkonserven
Insgesamt 140 Spender gaben am Donnerstag ihr Blut ab. »Insgesamt war es, trotz aller Schwierigkeiten, eine total positive Stimmung. Die Leute hatten den Willen, Gutes zu tun und waren in freudiger Stimmung. Das finde ich einfach nur toll und das gibt mir eine Gänsehaut«, betont Zuschlag.
Viele Geschichten im Sinne von »Ich möchte spenden, weil…« habe sie am Donnerstag und auch im Vorfeld des Termins von den Spendern gehört. »Und auch die Sicherheitsvorkehrungen wurden von den Leuten und natürlich auch von meinem Team sehr gut befolgt.«
Viele Spender seien sogar gleich mit Mundschutz und Handschuhen zum Termin erschienen. »Mir ist es jetzt wichtig zu sagen: Bitte nicht den Kopf in den Sand stecken«, appelliert Zuschlag. Für den nächsten Blutspendetermin am 7. Mai werde man versuchen, trotz gleicher Sicherheitsvorkehrungen, die Kapazitäten zu erhöhen, damit es keine so langen Warteschlangen mehr gibt.
Bad Vilbel bleibe in der näheren Umgebung weiterhin der einzige Standort, an dem noch Blut gespendet wird und nehme damit eine wichtige Rolle ein. Silke Zuschlag und ihr Team müssen enormen Aufwand leisten, um mit kleiner Personenzahl die aufwendigen Termine durchzuführen, alle arbeiten ehrenamtlich. »Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle auch bei meinem Team ganz herzlich bedanken«, sagt Zuschlag.