Bad Vilbel. „Wilde Entsorgung“ scheint sich langsam zum Trendsport auszuwachsen. Georg-Heinrich Leichner ärgert sich solches rücksichtsloses Gebahren. Es war Obstbaum-Schnitt, der direkt gegenüber seines Gartengrundstücks im Wingert hingeworfen wurde.
Offenbar hat dort ein Gartenbesitzer seinen gesamten Obstbaumschnitt auf dem nicht umfriedeten Nachbargrundstück angehäuft. Dessen Besitzer habe ihm, Leichner, gesagt, er wolle sich nicht die Mühe machen, deshalb Anzeige zu erstatten. Leichner selbst hat auf sein Grundstück im Frühjahr ein Schild „Schutt abladen verboten“ gestellt, das schon bei seinem nächsten Besuch verschwunden gewesen sei. Auch der Pfosten habe sich kurz darauf in Luft aufgelöst.
„Es ist einfach eine Sauerei“, regt sich der Pensionär auf: „Wenn jeder seinen Müll irgendwo hinwirft – wo kommen wir denn da hin?“ Deshalb rief Leichner im Bürgerbüro an, um die illegale Ablagerung zu melden. Der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung habe jedoch zunächst bloß gesagt, er wisse nichts davon, wer für den Müll zuständig sei. Er wolle sich aber kümmern.
Hauptamtsleiter Walter Lassek nahm sich der Sache an und teilte dazu mit, das Bürgerbüro sei sehr wohl erster Anlaufpunkt für alle Beschwerden, Anliegen und Hinweise – „sonst bräuchten wir es nicht“. Die Bürger müssten nicht erst die fachliche Zuständigkeit klären, zumal die Fachdienste dann mit Anrufen überlastet würden. Der Mitarbeiter habe das Anliegen aufgenommen und versprochen, den Feldschütz vorbei zu schicken. Lassek weist allerdings auch darauf hin, dass die Stadt nur verpflichtet sei, den Müll auf öffentlichen Grundstücken zu entfernen. „Sonst könnte jeder seinen eigenen Müll hinlegen und sagen: Stadt, kümmere dich drum.“ (dd)