Wer Peter Hamm gegenüber sitzt, das Kinderfoto seines inzwischen längst erwachsenen Sohnes in der Ecke des gemütlichen Wohnzimmers entdeckt und lauscht, wie Hamm begeistert von Skandinavien träumt, kann sich kaum vorstellen, dass dieser freundliche Mann ein knallharter Kriminalbeamter sein soll. Und doch muss es so sein, denn ohne den nötigen Biss hätte er es kaum zum Leiter der Regionalen Kriminalinspektion Offenbach gebracht.
Ruhig und besonnen wirkt Hamm, der mit seiner Frau Monika in einem Reihenhaus im Wohngebiet Leimenkaute wohnt. Vor genau 30 Jahren seien sie dorthin gezogen. Auf ihre Unterstützung kann er sich bei der Bürgermeisterkandidatur verlassen. „Ohne ihre Zustimmung hätte ich das nicht gemacht“, betont Hamm. Dass er dann häufig auch abends und am Wochenende auf Veranstaltungen und in Sitzungen gehen müsste, ist beiden bewusst, schreckt sie aber nicht ab. „Ich war lange Leiter des Kommissariats für Kapitalverbrechen, also der Mordkommission“, erzählt Hamm. Wenn da mal nachts das Telefon geklingelt habe, sei er sofort losgefahren.
Nun dauert es nur noch wenige Monate, bis er am 5. Mai 2009 60 Jahre alt wird und damit von der Polizei in den Ruhestand geschickt würde. „Als die Möglichkeit der Kandidatur an mich herangetragen wurde, habe ich nur kurz darüber nachgedacht, und dann zugegriffen.“ Die Herausforderung, die Wähler nach fast 40 Jahren SPD-Regierung von einem CDU-Kandidaten zu überzeugen, reize ihn sehr. Kein Wunder, schließlich hat er mit seiner Geduld und Hartnäckigkeit schon so manche selbst gestellte Aufgabe gelöst: Als Hobbyläufer bezwang er die Marathonkilometer, als regelmäßiger Paraguayreisender lernte er in VHS-Kursen fließend Spanisch sprechen, als Politikinteressierter studierte er neben dem Vollzeitjob vier Jahre lang Politikwissenschaften und Geschichte. (asw)