Einnahmen beim Weihnachtsmarkt ermöglichen Rekordspende
Bad Vilbel. Vertreter der Dortelweiler Vereine, die am Weihnachtsmarkt im Dezember teilgenommen haben, hatten sich zu einem besonderen Anlass im Vereinshaus am Sportgelände des Stadtteils eingefunden. Sie alle hatten sich beim Weihnachtsmarkt viel Mühe gegeben und waren gespannt, was eingenommen wurde. Das erfuhren sie von Klaus Althoff, der die Arbeitsgemeinschaft Dortelweiler Vereine (Arge) koordiniert. Er verkündete stolz: »Wir können heute 8000 Euro verteilen. So viel war es noch nie«.
Die Dortelweiler Vereine decken mit den Einnahmen vom Weihnachtsmarkt zwar zuerst ihre entstandenen Kosten für das Event vor der Kirche im alten Ortskern, geben ansonsten aber alle Einnahmen in den Spendentopf.
4000 Euro sollen an je ein regionales Projekt gehen, bei dem finanzielle Hilfe dringend benötigt wird. So geht eine Hälfte an das Haus »AtemZeit« in Wölfersheim. Dessen Vorsitzende Anette Wiese berichtete: »Wir sind eine kleine Intensivpflegeeinrichtung für Kinder und ihre Eltern und reihen uns dabei zwischen Klinik und Zuhause ein. Kinder und Jugendliche können im Haus AtemZeit nach langen Krankenhausaufenthalten in Ruhe wieder zu Kräften kommen und ihre Eltern den Umgang mit eventuell notwendiger Medizintechnik, Medikamenten und den Krankheiten lernen, bevor es für die Familie zurück in den Alltag geht. »Krankengymnastik, Logopädie, Pädagogik. All das haben wir vor Ort«, sagte Wiese.
Mit den 4000 Euro soll eine Sinneswahrnehmungsecke entstehen. »Ein kleiner Raum mit vielen Materialien zum Fühlen, Tasten und Berühren. Auch eine neue Wand wird gestaltet«, berichtet sie. »Ich freue mich sehr über die Spende. Es ist toll, wie die Leute sich hier mit Herzblut engagieren.«
Die zweiten 4000 Euro gehen erneut an die Familie Gerwien. Sabrina Gerwien ist 24 Jahre alt und von Geburt an schwerbehindert. Ihre Mutter Edelgard hat sie zur Spendenübergabe begleitet. »Es tut so gut. Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass wir noch einmal so viel Geld erhalten. Als ich die Nachricht bekommen habe, musste ich mich setzen«, sagt Edelgard Gerwien.
In den vergangenen Jahren haben Umbauten am Haus, die nötig wurden, um dieses für Sabrina barrierefrei zu machen, viel Geld verschlungen. Auch kämpft die Familie seit Jahren mit einem fehlerhaften Lift-System. »Wir können das Geld wirklich sehr gut gebrauchen. Ich würde künftig gerne auch ein Auto mit Rampe anschaffen. Denn das ist mit Sabrina und dem Rollstuhl schwierig.«
Auch 2021 will die Vereinsgemeinschaft wieder einen Scheck übergeben. In welcher Höhe, das entscheiden die Besucher des Weihnachtsmarktes.