Bad Vilbel. Es ist nur noch ein halbes Jahr, bis in der Quellen- und Festspielstadt der 60. Hessentag eröffnet wird. Eine Million Besucher erwartet die Stadt während des zehntägigen Landesfestes. Dafür muss sie die Infrastruktur gehörig umkrempeln. Vor allem rund um den Kurpark und die Innenstadt wird es wegen des Auf- und späteren Abbaus der Bühnen und Ausstellungen nicht nur an den Festtagen zu Schwierigkeiten kommen. Die Stimmung bei der Informationsveranstaltung in Dortelweil war dennoch erwartungsfroh.
Es waren weit über 200 Bad Vilbeler, die den Weg ins Dortelweiler Kultur- und Sportforum gefunden hatten. Die Stadt hatte damit gerechnet und die große Sporthalle reserviert. Denn in den kleinen Veranstaltungssaal hätten die vielen Interessierten nicht gepasst.
Bisher 300 Freiwillige
Claus-Günther Kunzmann, Hessentagsbeauftragter der Stadt Bad Vilbel, gab zunächst einen Überblick über die Planungen. »Der Kartenvorverkauf für einige Veranstaltungen ist bereits offen«, informiert er. Das Konzert mit Jan-Josef Liefers sei sogar bereits ausverkauft. »Wir möchten heute Abend auch für Ehrenamtliche werben«, nannte der Kulturamtschef ein wichtiges Anliegen der Stadt. Denn für den Hessentag werden dringend Helfer in allen Bereichen benötigt. Knapp 300 freiwillige Mitarbeiter haben sich schon angemeldet, doch es soll eine vierstellige Zahl werden.
Feiern und Informieren
»Der Hessentag besteht aus drei großen Komponenten. Es handelt es sich um ein großes Familienfest, eine große Ausstellung und um eine große Party, vor allem in den Abendstunden«, zählte Kunzmann auf. Was der Hessentag zu bieten hat, ist bereits bekannt. Auf den Wiesen an der Nidda nördlich von Bad Vilbel liegen verschiedene Ausstellungsflächen. »Natur Auf Der Spur« wird dort Platz finden, ferner die beiden Landesausstellungen wie auch das große Zelt der Bundeswehr.
»Die Infrastruktur dieser Flächen liegt nahezu bei null. Wir brauchen Strom, Wasser, Toiletten, müssen Schwerlastplatten legen«, zählte Kunzmann auf. Das sei nur die Spitze des Eisberges von dem, was die Arbeitskreise noch zu bewältigen hätten, machte er deutlich. Die Sicherheit sei ebenfalls ein großes Thema: 400 Polizisten werden beim Hessentag eingesetzt.
»Im Burgpark planen wir den Sportkreis, das Weindorf und den Roncalli Zirkus, der in Zusammenarbeit mit der Kölner Band Höhner ein Programm anbieten wird.«
Südlich der Wasserburg wünschte sich Kunzmann ein großes Altstadtfest, das »durchaus auch nach dem Hessentag regelmäßig wiederholt werden könnte«. Im Kurpark wird hingegen der Hessische Rundfunk seine große Bühne mit umliegenden Ständen und Programmpunkten aufbauen.
Hierfür zeigte Kunzmann einen komplexen Plan für die Infrastruktur, die benötigt werde. »Es wird unabdingbar sein, dass die Parkstraße zwei Wochen vor Beginn des Hessentages gesperrt wird oder zumindest nur einseitig befahrbar ist.«
Altstadtfest auch 2021?
Ähnliches gelte für die Frankfurter Straße. Als Hessentagsstraße müssten auch dort vor Beginn des Fests Infrastruktur organisiert, Teile angeliefert und Bühnen aufgebaut werden. »Wir werden versuchen, das auf ein Minimum zu reduzieren, doch vermutlich ist die Frankfurter Straße vor und nach dem Hessentag eine Woche nicht vollständig zu befahren.«
Mit der Parksituation während des Hessentages befasste sich Timo Jehner, Leiter der städtischen Straßenverkehrsbehörde. »Wir werden mehr als 10 000 Parkplätze an drei Orten zur Verfügung stellen.«, sagte er. Der Größte davon befinde sich mit rund 5000 Parkplätzen an der Ostseite der B3, zwischen der L 3008 und Dortelweil. Ein weiterer nördlich von Dortelweil, ein dritter kurz vor Gronau. Mit Shuttlebussen werden Besucher hier abgeholt und in die Innenstadt gebracht. Die Vilbusse würden durch ihre jeweiligen Ortsteile kreisen und ebenfalls die Parkplätze anfahren, beziehungsweise am Südbahnhof enden.
Umzug mit 140 Nummern
Während des großen Hessentagsumzugs am 14. Juni wird es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Die insgesamt 140 Zugnummern werden sich in Dortelweil entlang der Friedberger Straße aufstellen, danach über die Friedberger und Kasseler Straße nach Massenheim abbiegen. Die Ehrentribüne und der Übertragungswagen des Hessischen Rundfunk stehen an der Homburger Straße zwischen den beiden Verkehrskreiseln. Der Zug soll sich schließlich in Massenheim auflösen.
Unter www.hessentag2020.de sollen bald Infos zum Verkehr und die Möglichkeit zur Beantragung der Anwohnerplaketten bereitstehen. (nma)