Karben. Mit der zwangsweisen Einführung von Gebühren für Kleinmengen beim Recyclinghof Karben hat die Stadt offenbar manche Bürger verärgert. Fünf oder sechs Euro, die das kostet, scheinen manchen zu viel zu sein. Die SPD hat beobachtet, dass viele ihre Kleinmengen, die normalerweise zum Recyclinghof gebracht gehören, nun über die Hausmülltonne oder illegal entsorgen. Daraufhin hat die SPD-Fraktion einen Antrag formuliert, den sie zur letzten Sitzungsrunde eingebracht hat.
Damit wird der Magistrat beauftragt, ein Bonussystem für Klein- und Kleinstmengen von Wertstoffen einzuführen, das es den Bürgern ermöglicht, nach drei zur Kleinmengenpauschale abgerechneten Kleinmengen dreimal kostenlos Kleinmengen derselben Stoffart am Recyclinghof abzugeben.
Belohnung angebracht
»Wer seinen Müll zum Recyclinghof bringt, soll belohnt werden«, meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich. Das Bonussystem solle für Altholz, Grünabfälle, Bauschutt oder Sperrmüll gelten. In dem Antrag seiner Fraktion heißt es: Die Kleinmengenpauschalen seien auf 40 Kilo Abfall gerechnet. Häufig unterschritten die abgegeben Kleinmengen diese 40-Kilo-Grenze bei Weitem. Die dafür erhobenen Pauschalen bildeten für die Bürger offenbar einen Anreiz, Kleinstmengen entweder zu sammeln oder unsortiert über den Restmüll zu entsorgen.
Zudem hätten ihm Bürger berichtet, dass einige Zeitgenossen zur illegalen Entsorgung verleitet würden. Deshalb werde Müll am Feldrand gelagert.
Damit künftig wieder eine Mülltrennung stattfinde und eine fachgerechte Entsorgung, müssten Anreize für Kleinstmengen geschaffen werden. Ein solcher Anreiz ist aus Sicht der Sozialdemokraten das Bonussystem.
Im Haupt- und Finanzausschuss brachte CDU-Fraktionsvorsitzender Mario Beck einen Änderungs-Antrag ein. Schließlich einigten sich die Ausschussmitglieder auf folgende Empfehlung an das Stadtparlament: »Der Magistrat wird beauftragt, folgende Varianten zur kostengünstigeren Anlieferung von Kleinmengen am Recyclinghof, auch in Abstimmung mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb Wetterau zu prüfen:
1. »Gutschein(e)« zur freien Anlieferung von Kleinmengen/Pauschalgebühren werden an alle Bürger verteilt (z. B. mit dem Abfallkalender); 2. »Gutschein«-Verkauf am Recyclinghof (z. B. zum Preis von drei Anlieferungen erhält der Bür-ger sechs Anlieferungen von Kleinmengen/Pauschalgebühren); 3. Betrieb einer Plattformwaage mit einer Mindestlast von 20 Kilo und Halbierung der Pauschalgebühren um 50 Prozent. Der Verwaltungsaufwand dabei soll möglichst klein sein oder bleiben.
Sehen, was machbar ist
Der Prüfantrag wurde dann in der Stadtverordnetenversammlung einstimmig angenommen. Stadtsprecher Hans-Jürgen Schenk sagte dazu, die Verwaltung werde Gespräche mit dem AWB führen und ausloten, was machbar sei. Das Kleinmengensystem dürfe »nicht zu Ungerechtigkeiten führen«. (pe)
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