Karben. Einen spannenden Wegabschnitt für die Gemeinde markierte die Einführung des neuen Seelsorgeteams der katholischen Kirche Heldenbergen-Karben am Sonntag der Vorwoche in der Kirche Sankt Bonfatius in Klein-Karben. Pfarrer Thomas Korfmann leitet nun die Gesamt-Pfarrei. Pfarrer Stefan Oberst verstärkt das Team als Pfarrvikar. Gemeindereferentin Ursula Rettinghaus und die pastorale Mitarbeiterin Birgit Göttlicher sind seelsorgerisch tätig. Damit ist die Zeit der Vakanz vorbei, die begann, als der langjährige Pfarrer wegen Missbrauchverdachts beurlaubt wurde.
»Es ist eine Art Aufbruchstimmung, was auch der beschwingte Einzug mit den 25 Ministranten signalisiert«, sagte Dekan Stefan Wanske. Er hatte am Sonntag das neue Seelsorgeteam der zusammengelegten Pfarrei Heldenbergen-Büdesheim und der Pfarrgruppe Karben in feierlichem Gottesdienst in ihre Ämter eingeführt. Die haben sie bereits seit fast sechs Wochen inne, erklärte Pfarrer Thomas Korfmann.
Ein Pastoralteam auf den Weg zu schicken, sei auch für einen Dekan etwas Besonderes. Nach der Abnahme des Dienstversprechens tragen die vier nicht nur Sorge für eine Reihe von Gotteshäusern, sondern auch für die Gemeinschaft der Gläubigen.
Team wird sich finden
Wanske wünschte dem Team, »immer die geeigneten Schlüssel zu finden, um die Herzen der Menschen damit zu öffnen«. »Schön, dass ihr da seid«, sagte Wanske, was die Gemeinde mit Applaus quittierte. »Nach Enttäuschungen, Verwundungen, Schuldgefühlen und Konflikten sehnt sich unsere Seele nach Heilung«, erklärte Wanske. Korfmann wies darauf hin, dass die Ministranten als bunte Vielfalt jenes Bild verkörperten, das das Team vorhabe, als Vision für die Zusammenarbeit der Gemeinde. »Rücken und wachsen wir zusammen«, sagte Korfmann. »Die Neuerungen sind sehr gut. Wir sind froh darüber, dass wir die beiden Pfarrer haben. Beide sind sehr energisch und positiv«, bemerkte Leo Streukens aus Petterweil.
Hoffnung auf Neues
»Das neue Team ist eine gute Lösung. Ich glaube, dass sich mit den Vier die Vielfalt abbildet«, sagte Birgit Bertelsmann aus Klein-Karben. Das Gros der Befragten zeigte sich froh darüber, nach schwierigen Monaten Menschen und Partner an ihrer Seite zu haben, mit denen die katholische Kirche neu gestaltet werden könne.
Birgit Kasimir, stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Heldenbergen, zitierte den französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry: »Zukunft soll man möglich machen, nicht voraussehen wollen.« Die Karbener Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz (CDU) wünschte sich, dass die Kirche wieder den Lebensweg von Familien mitgestaltet, »denn der Glaube hat nicht nur Sinn, sondern auch Freude zu den Menschen gebracht«. Der Nidderauer Stadtrat Hanstheo Freywald (SPD) wies darauf hin, dass sinkende Mitgliederzahlen der Auslöser für den Zusammenschluss seien.