Karben. Bei 250 Jahren Okärber Markt, da bleibt kaum jemand zu Hause. Dicht an dicht sitzen die Besucher, die Stimmung ist ausgezeichnet. Und während die Älteren laut am Schwatzen sind, vergnügen sich die Jüngeren in den Karussells.
Zur Feier der 250. Okärber Kerb sind so viele Leute auf die Hauptstraße vor dem Bürgerhaus gekommen, dass die bereitstehenden Bänke unter den aufgespannten Sonnensegeln nicht ausreichen. Schnell wurden neue Bänke bereitgestellt, doch auch diese sind schnell belegt. Aufgrund der Location mitten auf der Hauptstraße hat die Kerb mehr den Charme eines Straßenfests als eines Volksfests. Und so ist es auch: Alte und neue Okärber begrüßen sich, sitzen gemeinsam am Tisch und stoßen an. Es ist persönlich.
»Klar haben wir gehofft, dass es gut ankommt, aber ich glaube, niemand hätte damit gerechnet, dass tatsächlich so viele kommen«, sagt Andreas Czuba von der Vereinsgemeinschaft Okarben, die die Kerb organisiert hat. In ihr haben sich zahlreiche Okarbener Vereine und Institutionen zusammengeschlossen. »Das 250. Jubiläum hat viele herausgelockt, aber viele sind auch einfach froh, dass etwas los ist.«
Denn der als Viehmarkt im Jahre 1769 gegründete Markt erstrahlt zum Jubiläum in neuem Glanz. Dabei gibt es für die Organisatoren immer viel zu tun. Ob Gegrilltes, kühle Getränke oder süße Schokoküsse, jeder Verein trägt seinen Teil bei für eine erfolgreiche Kerb. Und das merkt man auch an den Ständen. Mit Elan werden die nächsten Tüten mit Pommes angeschleppt oder im Rekordtempo Bier ausgeschenkt.
»Die Atmosphäre ist schon etwas ganz Besonderes«, sagt Czuba. »Ich habe selber lange in Frankfurt gelebt, dort war es immer sehr unpersönlich. Hier ist es etwas ganz anderes. Jeder kennt jeden, man grüßt sich auf der Straße. Und das sieht man eben auch bei unserer Kerb. Alle sind willkommen, ob Alt oder Jung: Für alle gibt es etwas. Es ist einfach schön.«
Zu den Ältesten gehört das Okärber Urgestein Heinz Jörg. Trotz des Alters lässt er es sich nicht nehmen, noch fleißig in seinem Okarben mitzumischen. »Was noch fehlt sind Kerbeburschen«, meint er. »Ich erinnere mich noch an viele lustige Aktionen damals, die auf deren Ideen gefußt sind. Etwa Schubkarrenrennen hier vorm Bürgerhaus. Ich denke eine Kerb ohne Kerbeburschen, da fehlt einfach auch was.«
»Die Jugend einzubinden ist enorm wichtig und ich denke da können wir uns auf jeden Fall noch steigern«, sagt Czuba. »Wir haben in den Okarbener Vereinen und Institutionen, die mitmachen, ja viele Kinder und Jugendliche, die müssen wir da motivieren. Wenn sie sich einbringen können, kommen auch mehr.« Das ist aber etwas für das nächste Jahr. »Es ging ja erst mal darum, zu schauen, wie gut das Ganze in dieser Form funktioniert und angenommen wird.«
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