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Fleißige Eltern und Lehrer

Bad Vilbel. „Die Schubkarre fahre ich am liebsten“, sprudelt es aus Marie-Claire Halbgebauer (7) heraus, während ihr Vater Martin neue Pflanzen in den Schulhof an der Dortelweiler Regenbogenschule einsetzt. Insgesamt sind etwa 60 Eltern und ihre Kinder im Einsatz, um den Schulhof der Regenbogenschule auf Vordermann zu bringen – freiwillig und ohne Entgelt.

Keine Belohnung? Die sechsjährige Jolina Handell aus der Klasse 1 d widerspricht: „Wir bekommen eine Urkunde!“ Alle Kinder, die mit ihren Eltern bei der Herbstpflege des Schulhofs geholfen haben, erhalten ein solches Papier – und das kommt schneller als die Zwischenzeugnisse im Januar, sagt Schulleiterin Hanne Mühle. Sie packt natürlich beim Fegen der Blätter mit an, während ihr Ehemann dabei ist, die Holzelemente des Schulhofs zu lasieren. Alles hört an diesem sonnigen Vormittag auf Stefan Klose. Der gelernte Gärtner weiß, was wohin gepflanzt werden sollte und wo welche Steine verlegt werden sollten. „Der Schulhof ist vor einigen Jahren von einem Landschaftsarchitekten konstruiert worden. Er ist natürlich angelegt, es wird viel mit Holz gearbeitet. Außerdem gibt es mit Rosenhecken natürliche Grenzen für Kinder und Rückzugsnischen. So haben wir in diesem Jahr die Rosenhecke und den Sinnesweg erneuert“, erklärt der bärtige Mann. Auf dem Sinnesweg, bei dem die Kinder über Stein, Holz- und Erdboden laufen, hat ein Vater seiner Kreativität freien Lauf gelassen und mit Steinen einen Regenwurm geschaffen. Außerdem werden die Weiden, die an anderen Stellen abgeschnitten wurden, als Weidentunnel wieder eingesetzt.

Bettina Thobor-Fehl, Schatzmeisterin des ausrichtenden Fördervereins der Regenbogenschule, hat die Aktion mitorganisiert. Sie ist froh darüber, „dass die Stadt nicht gerade knausrig war, Bürgermeister Stöhr ist Pate unserer Aktion und hat uns finanziell unter die Arme gegriffen“. Schließlich sei das Budget bereits für den Kauf der Holzhackschnitzel aufgebraucht gewesen. Zudem hat die Gartenabteilung der Stadt um Ronald Angel Gartengeräte gebracht. Sie hat auch die Entsorgung des Gartenschnitts übernommen. Auch Eltern haben Pflanzen gespendet und sind wie die meisten Kinder mit Feuereifer bei der Sache – ein Vater kam sogar direkt von der Nachtschicht zur Arbeit am Schulhof. Carmen Weigmann, die bereits zum dritten Mal bei der Schulhofreinigungsaktion mitmacht, freut sich über das gute Wetter, in den Vorjahren hat es fast immer geregnet, und findet es gut, dass die Lehrer ebenfalls mit anpacken. Dazu zählt auch Uta Zinke, Lehrerin der Klasse 1 e, die Rindenmulch verteilt und Wildkräuter jätet: „Es ist einfach ein tolles Gemeinschaftsprojekt, bei dem sich auch Eltern und Lehrer besser kennen lernen!“ Einige Väter haben sich bereit erklärt, in zwei Wochen nochmals für den Hof zu arbeiten. Sie wollen eine morsche Holz-Palisadenwand auswechseln.