Karben. Der Jazz ist auch in Karben zu Hause. Das demonstrierte die Kulturinitiative Karben mit ihrer Einladung der Swing Factory Inc. in die Kulturscheune im Jukuz-Selzerbrunnenhof. Nicht nur, dass viele begeisterte Freunde dieser Musik am Freitagabend auf Könner ihres Fachs trafen. Nein, zwei Musiker des gut gelaunt aufspielenden Ensembles leben noch dazu in Karben: Corinna Danzer und Jonas Lohse. Lohse sei auch auf die Idee gekommen, sich der Musik Benny Goodmans zu nähern, verriet Kollege Martin Lejeune, der die Moderation übernahm. Herausgekommen ist ein „Tribute to Benny Goodman“ mit Hits von Goodmans „Small Groups“ um Vibraphonist Lionel Hampton und Gitarrist Charlie Christian.
Die Kulturinitiative setze mit dem Jazz-Abend einen neuen Schwerpunkt, erklärte Michael Wanzek von der Kik. Vor allem wolle man auf Künstlern in Karben und der Region zukommen und ihnen mit der Kik-Bühne im Jukuz eine Plattform geben. Diese haben die fünf Swing-Fabrikanten zu nutzen gewusst. Mit Danzer (Saxophon) und Martin Lejeune (Gitarre) standen auch zwei Preisträger des Arbeitsstipendium Jazz der Stadt Frankfurt auf der Bühne.
Ganz sanft und lässig startete das Quintett mit „A smooth one“ in den Abend. Die erste Runde der solistischen Einlagen versprach einen verheißungsvollen Abend, und die Jazz-Fans wurden nicht enttäuscht. Christoph Aupperle wirbelte im Verlauf des Abends mit steigender Intensität mit seinen Schlägeln auf dem Vibraphon, dass es nicht nur ein Hörgenuss war, sondern auch ein Sehvergnügen. Er bildete zusammen mit Corinna Danzer am Saxophon die Frontline, beide übernahmen abwechselnd die Melodieführung oder glänzten in einem Duett wie in der Ballade „Stardust“.
Bei dem einen oder anderen Song trat Lejeune mit seinem Gitarren-Sound aus der Rhythmusgruppe heraus und übernahm wie beim „Lullaby of the leaves“ die Solo-Stimme. Die Klarinette Goodmans fehlte allerdings, deren Part übernahm bei der Swing Factory das Saxophon. Corinna Danzer, als Special Guest angekündigt, sprang für den verhinderten Stamm-Fabrikanten Hans Rück ein, und gestaltete mit vergnüglicher Ruhe und Kraft ihr Spiel. Jonas Lohse gab auf seinem Kontrabass Puls und Tempo der schwebenden Swing-Melodien vor und ließ bei seinen Soli das Bass tanzen. Den typisch straighten Swing-Rhythmus ergänzte Sebastian Corinth am Schlagzeug, der das Becken strich und gekonnt auf seinen Trommeln Akzente setze und Impulse gab. In Solo-Einlagen wie im Stück „Cube“ blitzte seine Virtuosität am Schlagwerk auf. (cwi)