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Attraktiv auch für Touristen

Zeit für einen Plausch: Auch im Winter ist der Burgpark ein beliebter Treffpunkt für Austausch und Erholung. Foto: den
Zeit für einen Plausch: Auch im Winter ist der Burgpark ein beliebter Treffpunkt für Austausch und Erholung. Foto: den
Soll aufgefrischt und noch attraktiver werden: der Kurpark (hier Blick auf Ehrenmal und im Vordergrund und Kurhaus im Hintergrund). Foto: den

Die Stadt putzt sich für den Hessentag 2020 heraus und will damit auch langfristig Besucher locken

 

Bad Vilbel. »Das Gesamtkonzept ist ein Tourismus- und Naherholungskonzept als Klammer«, beschreibt Claus-Günther Kunzmann, der Hessentagsbeauftragte. In der jüngsten Sitzung des Bau-Ausschusses stellte er den aktuellen Stand der Planung dar. Bis wann alles fertig wird, köonnte Kunzmann aber nicht sagen.
Es gehe mit dem Hessentag nicht darum, die Stadt nur für dieses eine Fest voran zu entwickeln. Sondern ein langfristiges Ergebnis sei das Ziel, nämlich den Tagestourismus anzukurbeln. »Das ist dauerhaft wichtig, wenn in Zukunft mit der Stadthalle und der Therme viel mehr Tagesbesucher kommen«, erklärte Kunzmann. Er zeigte die Projekte im Einzelnen auf:

Premium-Stadtwanderweg: Eine Premium-Wanderung soll »verschiedene Bereiche der Stadt verbinden und dabei Stadt und Natur vernetzen«, erläuterte der Hessentags-Beauftragte. Über zwölf Kilometer soll der Weg an der Nidda entlang, durch die Stadt, über Streuobstwiesen und durch den Wald führen. Ein Erlebnispunkt mit einer Erinnerung an die Parkgestalter-Brüder Siesmayer soll unterhalb des Heilsbergs eingerichtet werden – wo einst eine der Pflanzschulen stand. Hier soll es fortan einen Siesmayer-Mustergarten geben, Kosten soll der Wanderweg rund eine halbe Million Euro.

Neue touristische Pfade: Vier verschiedene touristische Pfade sollen in Bad Vilbel angelegt werden – alle zusammen sollen 330 000 Euro kosten. Ein Quellenweg soll den früheren Brunnen- und Quellenbezirk rund ums Alte Rathaus als Kern der Mineralwasserindustrie erkennbar machen. Stelen oder Wandbilder schlug Kunzmann dafür vor.
Die Geologie der Stadt soll ein Geo-Pfad offenbaren. Er soll an einem neuen »Erlebnispunkt Steinbruch« vorbeiführen, wo der Blick in die Jahrmillionen alte Geschichte besonders eindrücklich möglich ist. Entlang der Nidda soll ein Gewässerlehrpfad verlaufen. Von einer Unterwasserkamera aus sollen Bilder übertragen werden und das Geschehen im Fluss darstellen. Schließlich soll ein Brückenlehrpfad die Vielfalt der technischen Brückenbauwerke aufzeigen – schließlich ist die Brücke der Main-Weser-Bahn über die Nidda eine der ältesten ihrer Art weit und breit.

Sanierung Stadthaus: Das historische Stadthaus ist eines der Schmuckstücke Bad Vilbels. Doch der Putz blättert ab, auch die Fenster sind marode. »Hier besteht Handlungsbedarf.« 290 000 Euro soll die Sanierung kosten, wobei Kunzmann mit 100 000 Euro Fördergeld der Denkmalpflege rechnet.

Attraktivierung Kurpark: Die »Parklandschaft Kurpark«, vom Kurgarten zwischen Kasseler Straße und Kurhaus bis hin zum Burgpark am Festplatz, soll für 1,33 Millionen Euro aufgefrischt werden. So soll der Kurgarten völlig neu angelegt werden. Auch zwei Wasserspiele sind vorgesehen – Teil des Projektes Kurhaus-Sanierung. Attraktiver gestaltet werden soll der Brunnentempel des Friedrich-Karl-Sprudels. Die Trinkstelle soll wieder nutzbar gemacht werden.
Der historische Kurpark zwischen Kurhaus und Parkstraße soll jener Form näher gebracht werden, wie sie der ursprünglichen Planung von Heinrich Siesmayer entspricht, kündigte Kunzmann an. Dass der Kurpark von einem so prominenten Macher erdacht wurde, war bisher kaum Thema – anders als beim Frankfurter Palmengarten oder dem Bad Nauheimer Kurpark. »Da versteckt sich Bad Vilbel bisher und bewirbt das nicht«, bemängelt Kunzmann.

Gerberpark: Das Gelände am östlichen Flussufer der Nidda (hinter der Alten Mühle und der Kita St. Nikolaus) soll zum Gerberpark weiterentwickelt werden. Dafür soll der Lohgerberbrunnen neu gestaltet werden. Auch würden die Gartenanlagen an und nördlich der Alten Mühle neu gestaltet. Dafür sind 120 000 Euro vorgesehen.
Attraktivierung Burgpark: Mit 960.000 Euro fließt der größte Teil der Gelder für die Parkanlagen in die Nord-Erweiterung des Kurparks. Unter anderem soll das Arboretum, also die Sammlung von Bäumen, erweitert werden, ebenso ihre Beschilderung. Der Erlebnispunkt Niddastufen solle so attraktiviert werden, dass er besser nutzbar sei, sagte Kunzmann.

Im nördlichen Bereich – rund um die Mulde – soll ein Generationenpark entstehen. Die Streetball- und die Skateranlage würden dafür ausgebaut, Infrastruktur für Radfahrer beispielsweise mit Ladestationen geschaffen, ebenso neue Aufenthaltsflächen mit »Möblierung«. Neu sollen auch ein Wasserspielplatz, ein Kneipp-Tretbecken, ein Heil- und Kräutergarten sowie ein Barfusspfad hinzukommen. (den)