Karben. Im Ortsbeirat Rendel ist man sich einig: Das Geotop an der Landesstraße nach Klein-Karben muss wieder sichtbar werden. Außerdem soll es bekannter gemacht werden. Ein entsprechender Antrag der Freien Wähler ist in der jüngsten Sitzung des Gremiums einstimmig verabschiedet worden. Stadträtin Heike Liebel will diese Anregungen nun mit in den Magistrat nehmen. Die FW-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung hatte dieses Thema im Sommer ins Parlament gebracht. Dort war es von den Stadtverordneten aber in den zuständigen Ortsbeirat verwiesen worden.
Der befasste sich nun mit dem Thema. Dazu war der Initiator der erdgeschichtlich bedeutenden Stätte, Prof. Peter Prinz-Grimm, als Gast in der Sitzung des Ortsbeirates. Dort konnte er mit seinem Vortrag offenbar sowohl die Bürger als auch die Mitglieder des Stadtteilgremiums überzeugen. Prinz-Grimm war bei seinen Forschungen auf diese Stelle zwischen Landesstraße und Feldgemarkung aufmerksam geworden und hatte einen wissenschaftlichen Schurf angelegt. Dadurch waren Millionen Jahre alte Gesteinsschichten sichtbar geworden. Bedeutendster Fund war laut Prinz-Grimm eine versteinerte Perle. »Von denen gibt es nur 15 auf der ganzen Welt«, sagte der Wissenschaftler. »Wir haben es dann seinerzeit als Bodendenkmal in die Liste der hessischen Denkmäler eintragen lassen und eine Info-Tafel angefertigt.«
Seit 2006, als die Arbeiten beendet und das Geotop offiziell eröffnet worden waren, habe er zahlreiche Schulklassen und Studenten und archäologisch interessierte Gruppen dorthin geführt. Der Professor und die Freien Wähler monieren, dass die durch Vandalen zerstörte Tafel nie wieder aufgestellt worden und das Denkmal verwildert sei. FW-Beirat Bodo Macho sagte, das Geländer müsse wieder instand gesetzt werden, das Unkraut solle entfernt und zudem Bänke und ein Papierkorb aufgestellt werden. Prinz-Grimm weiß: »Seit zwei Jahren wird das gar nicht mehr gepflegt.« (pe)
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