Karben. Sie ist meistens gut gelaunt, hat eine ausgesprochen kommunikative Art und ist bei vielen Leserinnen und Lesern sehr beliebt. Antonia Berberich ist nun auch offiziell Leiterin der Karbener Stadtbüchereien. Das Besondere daran: Die junge Chefin der Bücher ist quasi ein Eigengewächs der Stadt. Aufgeregt sei sie schon gewesen, als sie damals zum Vorstellungsgespräch nach Karben gekommen sei. »Und dann saßen da auch noch ganz viele Leute«, erinnert sich Antonia Berberich.
Ja, sie war unter den Bewerbern für eine Stelle als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliotheken, wie sich die Aufgabe offiziell nennt. »Das hat für mich zu der Zeit genau gepasst«, erzählt sie. Denn die junge Frau aus Hungen wollte »was mit Büchern machen«, sagt sie.
Zuvor hatte Berberich – nach der Realschulausbildung an der Singbergschule in Wölfersheim – eine Ausbildung in Bürokommunikation gemacht. »Und dann habe ich überlegt, zu einem Verlag zu gehen«, erzählt die junge Frau. Da habe sie in der Zeitung die Stellenanzeige entdeckt und sich beworben.
Beim Vorstellungsgespräch habe sie deutlich machen können, warum sie in die Karbener Bücherei wollte: »Bücherei hat mich schon als Kind fasziniert. Da bin ich immer in unsere Bücherei in Hungen gegangen und habe mir was ausgeliehen und gern in den Büchern gestöbert.«
Heute sei Berberich »immer noch fasziniert von der Welt der Bücher«, findet es »gut und wichtig, die Literatur an die Leute zu bringen«. Letztlich wurde sie 2013 bei der Stadt eingestellt, absolvierte unter Holger Winter eine zweieinhalbjährige Ausbildung. Da sie sich überaus engagiert zeigte und mit Fachwissen glänzte, wurde sie fest in die Dienste der Stadt übernommen.
Als dann Holger Winter die Stadt Karben verließ, war ihre große Chance gekommen. »Der Bürgermeister hat mich gefragt, ob ich mir die Leitung der Bücherei zutraue«, sagt Berberich. Das war im September vergangenen Jahres. Das tat sie, und so wurde ihr die Büchereileitung zunächst kommissarisch übertragen. Als die Stelle laut der gesetzlichen Vorgaben neu ausgeschrieben werden musste, bewarb sie sich dafür.
Seit Juli ist Antonia Berberich, die kürzlich 24 Jahre alt wurde, nun ganz offiziell Leiterin der Stadtbücherei.
Stadträtin Rosemarie Plewe sagt denn auch, Antonia Berberich sei bei den Mitarbeitern sehr geschätzt. Es sei eine »angenehme Art der Arbeit im Team der Stadtbücherei«. Zudem steche die sehr kommunikative Art der jungen Frauhervor. Bei den Lesern sei sie sehr beliebt, »und ihre hohe fachliche Kompetenz beeindruckt«, erklärt die Stadträtin.
Außer den vielen Führungen für Kindergärten und etlichen Sonderveranstaltungen liegt in den kommenden Monaten eine Herkulesaufgabe vor der jungen Leiterin: Die Stadtbücherei soll in das neue Zentrum auf dem Dreiecksgrundstück, der sogenannten Neuen Mitte, umziehen. (pe)