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Das Bad boomt – Hallenfreizeitbad freut sich über Gästezuwachs

Hallenfreizeitbad Karben ist Anlaufstelle für Schwimmer aus Karben und Bad Vilbel, gerade jetzt, wo die Vilbeler kein eigenes Hallenbad mehr haben. Die Karbener setzen darauf, ihre Schwimmhalle technisch auf dem aktuellen Stand zu haben. Archivfoto: den
Hallenfreizeitbad Karben ist Anlaufstelle für Schwimmer aus Karben und Bad Vilbel, gerade jetzt, wo die Vilbeler kein eigenes Hallenbad mehr haben. Die Karbener setzen darauf, ihre Schwimmhalle technisch auf dem aktuellen Stand zu haben. Archivfoto: den

Karben. Seit Anfang Oktober füllen zusätzlich die Besucher aus Bad Vilbel das Karbener Hallenfreizeitbad. Erstmals können die Menschen aus der Nachbarstadt nicht mehr in ihr Hallenbad wechseln – es ist abgerissen und hat der Stadthallen-Baustelle Platz gemacht. Das macht sich positiv in der Kasse bemerkbar und erleichtert die finanzielle Lage des defizitären Bades. All das bringt aber auch Investitionsbedarf mit sich.
Montag ist der Schließtag im Hallenfreizeitbad. Besondere Grundreinigungen stehen dann an, auch größere Wartungsarbeiten sind ohne Publikum einfacher möglich. Das mit dem »ohne Publikum« ist aber so eine Sache. »Montags ist das Bad inzwischen fast voller als an den anderen Tagen«, sagte Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Denn das Bad ist für Schulklassen, Vereinsgruppen und Kurse auch montags geöffnet.
MEHR BESUCHER
Viele Schwimmer fahren inzwischen zum Baden nach Karben und, allen voran, die Vereine, die das Vilbeler Bad bisher nutzten. An den Wochenendabenden ist das Hallenfreizeitbad sogar exklusiv für sie geöffnet. »Die Nutzerzahlen gehen durch die Decke«, freute sich Rahn. Er kalkuliert für 2018 mit 85 000 Besuchern, 82 000 waren es 2017.
Das beschert den Stadtwerken als Hallenbadbetreiber ein Einnahme-Plus: 33 000 Euro extra plätschern dafür im kommenden Jahr in die Kasse. Was der öffentlichen Hand ein wenig Luft verschafft. Denn trotz dieses Plus’ wird die Stadt – und damit alle Steuerzahler – nächstes Jahr rund 620 000 Euro drauflegen müssen, um das Defizit auszugleichen.
»Das übersteigt das Ziel deutlich«, kritisierte Grünen-Fraktionschef Rainer Knak und meint die vom Stadtparlament beschlossene Deckelung des Defizits von einer halben Million Euro. Deshalb lehnten die Grünen als Einzige den Wirtschaftsplan der Stadtwerke fürs kommende Jahr in der jüngsten Parlamentssitzung ab. Der Beschluss sei fast zehn Jahre alt,, und die Grünen ließen die Preissteigerungen und auch die Lohnzuwächse des Personals außer Acht, hielt CDU-Fraktionschef Mario Beck dagegen.
Auf der Kostenseite planen die Stadtwerke mit 100 000 Euro für die Instandhaltung sowie konkret 140 000 Euro für eine neue Aufbereitungsanlage für das Beckenwasser. »Wir kommen an die Grenze der Kapazität bei der Wasseraufbereitung«, erläuterte Rahn. Ursache dafür sei die steigende Nutzung des Bades durch die Schulen und die Bad Vilbeler. Statt das Wasser zu chloren, möchten die Fachleute eine neue Anlage installieren, die die Reinigung des Wassers via UV-Strahlung vornimmt.
»Das überzeugt uns nicht«, erklärte Grünen-Fraktionschef Rainer Knak. Denn erst vor fünf Jahren steckte die Stadt viele Millionen in die Erneuerung des Bades. Deshalb verstand Knak die »außerordentlich hohen Instandhaltungskosten in einem neu sanierten Bad« nicht.
Sein CDU-Pendant dagegen schon. »Es ist richtig, in Wartung und Anlagen zu investieren und nicht erneut einen solchen Investitionsstau zu verursachen.« (den)