Karben. Am Freitag wurde der erste Spatenstich vollzogen. 1503 Schüler und 108 Lehrer freuen sich auf die neue Mensa an der Kurt-Schumacher-Schule Karben. Im Herbst 2009 soll diese ihren Betrieb aufnehmen. Von dem neuen Angebot wird auch die benachbarte Grundschule, die Pestalozzischule, profitieren.
Maßgebliche Voraussetzung für den Bau der Mensa war die fast 50-prozentige Mitfinanzierung und vollständige Vorfinanzierung der Stadt Karben für den Wetteraukreis. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund eine Million Euro. 614 000 Euro stehen für 2009 im städtischen Haushalt. Der Wetteraukreis zahlt seinen Anteil in sechs Raten ab 2009 an die Stadt Karben zurück, wie Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz (CDU) auf Anfrage erklärte. Dies entsprächen etwa 90 000 Euro pro Jahr.
Um die Mensa allerdings vorfinanzieren zu können, möchte die Stadt ein in ihrem Besitz befindliches Waldstück am Enzheimer Kopf, nahe Altenstadt, verkaufen. Mindestens 450 000 bis 500 000 Euro sollen durch den Verkauf erzielt werden. Wie Lenz betonte, sind die Ausschreibungen für den Verkauf gelaufen.
„Neben der Gemeinde Altenstadt hat auch ’Hessen Forst’ Interesse für einen Kauf bekundet. Altenstadt allerdings zu einem unakzeptablen Preis“, sagte Lenz. Den Verkauf sieht sie als notwendig an. Zum Enzheimer Kopf im Ostkreis hätten Karbener Bürger wenig bis keinen persönlichen Bezug.
Altbürgermeister Detlev Engel (SPD) gab zu verstehen, dass ihm bei der Vorstellung, den Wald verkaufen zu müssen, das Herz blute. Das 74 Hektar große Waldstück sei für die Stadt wertvoller Besitz.
Den Spatenstich für die neue Mensa wertete Schulleiter Hans-Jobst Krautheim als entscheidendes Datum für die Schulentwicklung und zugleich für die Stadt Karben. Nach zweijährigen, intensiven Gesprächen mit politisch Verantwortlichen der Stadt und des Wetteraukreises und knapp einjährigem Vorlauf sei er nun sehr zufrieden. Wie Krautheim darstellte, gibt es seit 15 Jahren an der Schule eine dreitägige pädagogische Mittagsbetreuung. Diese wurde in den vergangenen Jahren zu einer ganztägig arbeitenden Schule mit einem Nachmittagsangebot von fünf Tagen erfolgreich erweitert. Der Mensa-Bau bietet für die Ganztagsbetreuung das entscheidende Kernstück. Dadurch wird nicht nur das Mittagessen gewährleistet, sondern auch Platz geschaffen für eine Schulbibliothek und einen Aufenthaltsbereich im bisherigen Neubau der Schule.
Für die Eltern von zusammen 2000 Schülern, bringe die Mensa eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Bau sei nicht nur eine schulpolitische, sondern zugleich arbeitsmarkt- und sozialpolitische Maßnahme. Landrat Joachim Arnold (SPD): „Der Mensa-Bau ist ein Meilenstein für die Schule. Es werden so Rahmenbedingungen geschaffen, dass die Kinder einen geordneten Lebensalltag vollziehen können.“ Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) sagte, dass alle politischen Kräfte zum Wohle der Kinder einen breiten politischen Konsens gefunden hätten. Schuldezernent Helmut Betschel-Pflügel (Die Grünen) wies darauf hin, dass der Mensa-Rohbau mit einer Bruttogrundfläche von 500 Quadratmetern bis Februar fertiggestellt sein wird. Das U-förmige Gebäude besteht aus zwei Speiseräumen und einer zentralen Küche mit Essensausgabe.