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Frust ist ein ständiger Begleiter

Myriam Gellner neue Vorsitzende des Flüchtlingshilfevereins

Der neue Vereinsvorstand (oben v. li.): Heinz Krug, Alexander Schanz, Hartmuth Schröder und Clemens Breest; (vorn): Myriam Gellner, Minas Mandt und Adriana Thiele. Foto: Privat
Der neue Vereinsvorstand (oben v. li.): Heinz Krug, Alexander Schanz, Hartmuth Schröder und Clemens Breest; (vorn): Myriam Gellner, Minas Mandt und Adriana Thiele. Foto: Privat

Der Flüchtlingshilfeverein „Willkommen in Bad Vilbel“ hat nach einer halbjährigen Vakanz wieder einen vollständig besetzten Vorstand. Willkommen sind weiterhin Ehrenamtliche, die die Geflüchteten unterstützend bei der Integration begleiten.

Bad Vilbel. Der Flüchtlingshilfeverein hat auf seiner jüngsten Mitgliederversammlung Myriam Gellner zur Vorsitzenden und Hartmuth Schröder zu ihrem Stellvertreter gewählt. Neue Beisitzer sind Alexander Schanz und Adriana Thiele. Auch wurde den Mitgliedern Minas Mandt als Vorstandsassistent vorgestellt. Er wurde eingestellt, um den Vorstand von vielen formalen Tätigkeiten und Schriftverkehr zu entlasten. Diese Stelle ist durch eine weitere Kooperation zwischen der Stadt Bad Vilbel und dem Verein eingerichtet worden. Stadt und Verein tragen hälftig die Personalkosten dieser Stelle, wird in einem Pressebericht mitgeteilt.

Der Vorstand berichtete den Mitgliedern davon, wie sich die Arbeit des Vereins weiterhin wandelt. Die Zahl der Mitglieder ist konstant geblieben. Es gibt allerdings im Unterschied zur Gründungsphase deutlich weniger neue Geflüchtete, die der Quellenstadt zugewiesen werden. Zwischen drei und fünf Geflüchtete kommen wöchentlich noch nach Bad Vilbel. Aktuell befinden sich 389 erwachsene Geflüchtete in den Unterkünften, davon 80 Frauen. Hinzu kommen etwa 90 Kinder. Wegen der geringen Zahl besteht kaum Bedarf an Erstinformationen für diese Menschen.

Diese Situation hatte in den vergangenen Monaten deutliche Auswirkung auf das Café-Angebot, wurde berichtet. Es firmiert jetzt unter dem Namen Café international nur noch einmal im Monat.

Auch die Hauspatinnen und –paten sind zunehmend mit typischen Fragestellungen des allgemeinen gesellschaftlichen Lebens konfrontiert und begleiten die Neubürger bei ihren langfristigen Integrationsprozessen mit Engagement und Ausdauer. Dabei haben dann aber auch einige engagierte Ehrenamtliche inzwischen die Segel gestrichen. Auch sie erleben die Frustration über erschwerten Zugang im Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, Mangel an bezahlbarem Wohnraum und nicht zuletzt auch die oftmals unsichere Rechtssituation vieler Geflüchtete als oftmals nicht mehr zumutbar und als frustrierende Perspektivlosigkeit in der Hilfestellung. Der Verein sucht daher neue Menschen, die die Geflüchteten bei ihrer Integration begleiten möchten.

Zerrissene Familien

Die angestellte Sozialarbeiterin des Vereins unterstützt bei der Vermittlung von Praktikums-, Ausbildungs- und auch Arbeitsplätzen. Doch bevor Geflüchtete in Arbeit vermittelt werden, ist der Verein bemüht, sie beim Spracherwerb zu unterstützen. Große Hemmnisse auf dem Weg der Integration sind zerrissene Familien, die nicht zueinander finden dürfen oder nicht zusammen bleiben dürfen, Rechtsunsicherheiten beim Asylverfahren und monatelanges, auch bei Bad Vilbeler Geflüchteten jahrelanges Warten auf Bescheide.

Viele abgelehnte Asylsuchende nutzen den Rechtsbeistand des Vereins, um humanitäre Gründe oder Integrationserfolge gegen eine drohende Abschiebung geltend zu machen. Besonders tragisch war die Abschiebung von Tariq Kahn im Mai, der obwohl gut integrierter, von seiner Arbeitsstelle weg abgeschoben worden ist. Angesichts solcher Fälle bringt der Verein sich auch in die öffentliche Debatte über Mitteilungen und Beteiligungen an entsprechenden Demonstrationen ein, informiert der Verein. (zlp)


Das Büro des Flüchtlingshilfevereins Bad Vilbel befindet sich im Haus der Begegnung, Marktplatz 2. Mehr Informationen im Internet unter www.fhbv.de.