Zu dem Artikel „Masterplan gegen Staus“ und „Der direkte Draht“ vom 26. Juli dieses Jahres erhielten wir folgende Zuschrift:
Ein kleiner Rückblick: In den 1980er Jahren wurde die neue B 3, in den 90ern die Nordumgehung als Generaltherapie für alle Verkehrsprobleme in Bad Vilbel und Umgebung angepriesen. Nun zerschneiden diese Straßen die Landschaft, aber huch… die Staus sind geblieben und werden immer mehr. Jetzt verkauft man eine vierspurige „Südumgehung Bad Vilbel“ als weitere Medizin. Dass dadurch die letzten verbliebenen Freiflächen von Preungesheim über das Lohrberg-Gelände und Berger Rücken den „Fangschuss“ erhalten werden, scheint nicht weiter zu stören.
Um nicht falsch verstanden zu werden; manche Anregungen bezüglich des ÖPNV von Bad Vilbels Erstem Stadtrat Wysocki sind durchaus zu begrüßen. Aber die Fiktion durch ständigen Neubau von Straßen im Ballungsraum Rhein-Main die Stauprobleme zu lösen, erinnert doch stark an den Wunsch nach gebratenen Schneebällen. Über kurz oder lang werden wir dann über gar keine Freiflächen zur Naherholung mehr verfügen. Anstatt jede Streuobstwiese auf dem Altar des motorisierten Individualverkehrs zu opfern, sollten wir die Verkehrswende („Aufpeppung“ des „Stockheimer Lieschens, mehr Car-sharing, Radverkehrsförderung etc.) in Angriff nehmen. Dies wäre auch deutschlandweit eine Aufgabe.
Wulfhard Bäumlein, Bad Vilbel
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