Die beiden mit weißen Planen abgedeckten Haufen mit Asbestmaterial liegen noch immer in der Nähe des Südbahnhofs. Aber jetzt sind sie besser gesichert als zuvor. Offenbar sind die zuständigen Behörden durch die Berichterstattung in den Medien aufgeschreckt worden.
Bad Vilbel. Vor knapp zwei Wochen berichtete die örtliche Presse davon, dass auf der verwaisten Baustelle der Bahn für die neuen Gleise und zum Neubau des Südbahnhofs asbesthaltiges Material lagert.
Zwei Jugendliehe waren hinter dem Wartehäuschen am Südbahnhof durch den weit offen stehenden Zaun auf das Gelände der Baustelle für den Gleisausbau gelaufen. Sie nutzten dabei einen Trampelpfad, der darauf schließen ließ, dass hier schon deutlich mehr Leute gelaufen waren. Ganz in der Nähe dann der Warnhinweis „Vorsicht Asbestfasern!“. Der giftige Stoff ist seit 1993 in Deutschland verboten, seit 2005 in der gesamten EU.
Das Material war laut Bahn beim Abriss der alten Gartenhütten entstanden, die zwischen Wiesengasse und der Bogensportanlage gestanden hatten.
Auf den Artikel hin meldeten sich Leser in der Redaktion. Sie berichteten, dass die Asbestteile erst rund zwei Wochen lang „ohne jede Abdeckung herumlagen“. Noch schlimmer: „Mit Baggern wurde das Material erstmal hin- und hergeschoben und offenbar sortiert.“ Erst nach zwei Wochen sei eine Gutachterin gekommen und habe die Warnhinweise angebracht. Eine andere Leserin sagte, dort seien auch Hunde spazieren geführt worden. Längere Zeit hätten die abgerissenen Hütten dort ungesichert herumgelegen. Auch spielende Kinder habe sie dort gesehen. Und außerdem sei unerklärlich, warum die asbesthaltigen Materialien so dicht an die Haltestelle geschoben worden seien. „Beim Warten auf die S-Bahn hätten die Menschen da schon etwas einatmen können“, empörte sich die Frau.
Zaun sichert ab
Zwar lagern der große und der kleine Haufen mit asbesthaltigen Materialien noch immer in der Nähe des Bahnsteigs, doch hat die Bahn zwischenzeitlich Sicherungsmaßnahmen ergriffen. Der Drahtzaun entlang des gesamten Bahnsteigs wurde mehrfach befestigt, auch an dem Wartehäuschen, sodass dort kein Fußgänger mehr den Zaun wegschieben und da durchlaufen kann. Um das Asbestlager selbst wurde ein starker Metallzaun gezogen. Wann das Material abgefahren wird, dazu konnte das Regierungspräsidium Darmstadt keine Angaben machen. Man sei aber als Abfall- und Arbeitsschutzbehörde fortlaufend in Kontakt mit anderen Behörden. (pe)