Bad Vilbel. „Pack das Lasso aus“ spielte der Gaudi-Express, die Zuhörer sangen gut gelaunt mit und eine Damenriege im Dirndl tanzte dazu. Es war richtig gute Oktoberfeststimmung am Marktplatzzentrum in der Innenstadt. Auch an einigen anderen Orten entlang der Frankfurter Straße wurde gefeiert. Oft mit Federweißem und süßem, frisch gepresstem Apfelmost sowie Zwiebel- und Flammkuchen – wie es sich eben für ein Herbstfest gehört. Entsprechend waren auch die Schaufenster mit buntem Laub, mit Äpfeln, Nüssen, Kürbissen und anderen Früchten geschmückt.
Das unerwartet milde Herbstwetter hat am Wochenende viele Menschen aus dem Haus gelockt. Insofern erwies sich das Herbstfest in der Quellenstadt als goldrichtig. Allerdings dürfte es den Geschäftsleuten auch eine zusätzliche Konkurrenz beschert haben, denn nicht wenige nutzten die angenehmen Temperaturen für einen kleinen Ausflug oder längeren Spaziergang in der Natur. So hatten die meisten Geschäfte nicht gerade einen Besucheransturm zu bewältigen. „Es war nicht schlecht, aber es waren an verkaufsoffenen Sonntagen im Herbst auch schon mal mehr Kunden hier im Brunnen Center“, meinte Rüdiger Engelhardt von der Werbegemeinschaft des Dortelweiler Einkaufszentrums. So richtig proppenvoll sei es erst am späten Nachmittag für ein bis anderthalb Stunden gewesen, konstatierte er. „Da war auch draußen auf dem Dortelweiler Platz bei der Autoschau gut Betrieb“, ergänzt er. Als Gründe für die etwas schwächere Resonanz als im Vorjahr führt er noch an, dass gleichzeitig in den Frankfurter Stadtteilen an diesem Tag die Geschäfte ebenfalls geöffnet hatten.
Alfred Schum, Geschäftsleiter des Möbelhauses Porta, war dagegen recht zufrieden. Von der Besucherzahl als auch vom Umsatz her sei das Ergebnis mit dem des Vorjahres vergleichbar. Da in der Möbelbranche fast alle großen Häuser „zwischen Gießen und Darmstadt sowie auch in Richtung Fulda“ an diesem Tag geöffnet hatten, wertet er das Ergebnis als ausgesprochen gut. Die Besucher hätten sich auch während der Öffnungszeiten „wunderbar verteilt“, kein riesiger Ansturm, sondern gleichmäßigen Betrieb habe er beobachtet und dies hätten ihm auch die Abteilungsleiter bestätigt.
Zum gleichen Ergebnis kommt auch Michael Meyer, Vorsitzender des Gewerberings der Innenstadtgeschäfte, für sein Optikfachgeschäft. Die Einzelhändler, mit denen er bisher gesprochen hat, haben ihm seinen Eindruck weitgehend bestätigt. Bei einigen sei der Besuch gewohnt gut gewesen, einige andere berichteten, dass im Vergleich zum Vorjahr die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Insgesamt gesehen seien aber die vier verkaufsoffenen Sonntage in Bad Vilbel nicht mehr wegzudenken und „es profitieren alle davon“, kommentierte Meyer abschließend. (hir)