Bad Vilbel. An den Bad Vilbeler Schriftsteller Herbert Heckmann (* 25. September 1930 in Frankfurt am Main, † 18. Oktober 1999 in Bad Vilbel) erinnerte eine Lesung in der Alten Mühle. Dort gastierte das Gemeinschaftsprojekt „Literaturland Hessen“. Es wurde 2004 gegründet und ist eine Koproduktion von HR 2-Kultur, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Hessischen Literaturrat.
„Zur Freundschaft geboren – Erinnerungen an Herbert Heckmann“ lautete der Titel der Lesung mit Schauspieler und Rezitator Walter Renneisen. Die Moderation hatte Hans Sarkowicz.
Bewusst habe man die Lesung in den September verlegt, denn Heckmann wäre am 25. September 78 Jahre alt geworden, sagte Sarkowicz. Heckmann, der in Frankfurt geboren wurde, absolvierte 1951 sein Abitur in Gelnhausen und lebte über zwei Jahrzehnte in Bad Vilbel. 1984 bis 1996 war er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. „Seine hessischen Wurzeln hegte er sorgsam und war doch auch ein Weltbürger“, so der Moderator.
Welche Bedeutung Heckmann für seine späte Heimat Bad Vilbel hatte, versuchte Sarkowicz im Gespräch mit Ehrenbürgermeister Günther Biwer zu klären. Biwer machte deutlich, dass die Kulturszene in Bad Vilbel durch den Bau der Alten Mühle und die dort etablierten Burgfestspiele seit 1987 ein festes Standbein erhalten habe. Bei der Organisation von Matineen habe Heckmann maßgeblich mitgewirkt. Er habe viel aus eigener Biografie geschöpft, doch Bad Vilbel sei in seinen Büchern nicht erwähnt worden. Bei einer Sportveranstaltung in Gronau habe er einen Vortrag über den Homo Gronauiensis gehalten. Wie Sarkowicz verdeutlichte, war bei Heckmann das Kosmopolitische stark ausgeprägt. Er sei als freier Denker und in großer Offenheit gegenüber allen Menschen aufgetreten.
Schauspieler Walter Renneisen las wunderbar und belebte die Figuren mit Gesten und Ton.