Der Sportplatz in Okarben hat wieder eine Perspektive: Er soll zu einem herrlich grünen Freizeit-Park werden, nutzbar für jedermann. Die Stadt will sich das einiges kosten lassen.
Karben. Am Ende dürfte es gut neun Jahre gedauert haben von den ersten Ideen für die künftige Nutzung des zuletzt eher brachliegenden Okarbener Sportplatzes. Doch nun scheint das Ende des Dornröschenschlafs des Geländes am östlichen Ortsrand absehbar.
Fußball, wie in früheren Zeiten, wird auf dem Platz nicht mehr gespielt. Andere Kugeln rollen aber trotzdem: Der Pétanque-Club Petterweil musste sein bisheriges Domizil räumen und hatte von der Stadt in Okarben einen rund 3500 Quadratmeter großen Bereich am Vereinshaus erhalten. Derzeit läuft die Renovierung des alten Gebäudes (diese Zeitung berichtete). Auch ein bis zu 700 Quadratmeter großer, einstöckiger Anbau soll noch realisiert werden. Die Stadtverordneten haben auf ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag grünes Licht für den ersten vorgeschalteten Planungsschritt gegeben. Betroffene können nun ihre Anregungen einreichen.
Der größte Teil des Geländes soll weiter der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Darauf legt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) großen Wert. Zuletzt waren im Ort Sorgen laut geworden, dass das Areal rein den Pétanque-Spielern überlassen werde. „Der SPD ist auch wichtig, dass weiterhin der Schulsport der Grundschule auf dem Gelände ist“, drängte Sozialdemokrat Gerald Schulze, Ortsbeiratsmitglied und Stadtverordneter. Zudem sei es wichtig, dass genügend Parkplätze erhalten blieben – schließlich habe der Pétanque-Club viele Mitglieder.
Schulsport gesichert
Und zwar gut 120, erklärt Vorsitzender Heiko Hoffmann, die aber nie alle gleichzeitig aktiv seien. Zudem werde der Verein seine Mitglieder dazu anhalten, den großen Parkplatz östlich des Vereinshauses zu nutzen und die Parkplätze der benachbarten Kleingärtner für deren Nutzer freizuhalten. Die Schule werde den Sportplatz weiter nutzen können, sagt der Bürgermeister: Der nordwestliche Teil des Rasens bleibe dafür und für Festveranstaltungen reserviert. Die marode Laufbahn werde saniert, um Verletzungen zu vermeiden. Auf der östlichen Seite des Rasens entsteht ein Fitness-Geräte-Parcours, wie er zuletzt neben der Sporthalle Am Park in Groß-Karben eingerichtet wurde. Dazu gesellt sich eine umrandete „Fanbox“ mit Tartanboden, in der Fußball, Handball, Basketball und Rollhockey gespielt werden können – im Winter vielleicht sogar Eishockey.
Eine Finnenbahn mit Rindenmulch-Beschichtung soll als Laufrunde um das Areal führen, für Jogger zum Cross-Training. Wegfallen wird der nordöstliche Teil des Areals: Der zuletzt völlig ungenutzte und marode Hartplatz weicht einem neuen Grüngelände mit Teichen und viel Vegetation. Der große Parkplatz für das Gelände bleibt unverändert erhalten.
Treff für Jung und Alt
„Erste Ideen, den Sportplatz als ,Erlebnispunkt‘ an den Nidda-Radweg anzubinden, kamen bereits 2010 auf“, erinnerte Gerti Hilka. „Das war der Ursprungsgedanke.“ Die Okarbenerin hatte damals ehrenamtlich eine Planungsgruppe der Stadt geleitet, die das Konzept der „Erlebnispunkte“ ausarbeitete. Okarben solle nun ein Freizeitgelände als Treffpunkt für Jung und Alt erhalten, erläuterte Gerti Hilka.
Der Sportplatz ist nur 70 Meter vom Niddaradweg entfernt. „Aber weit genug von den Wohnhäusern, da kann es beim Feiern auch mal lauter werden“, ergänzte Bürgermeister Rahn. Auch das jährliche Vatertagsfest des TV Okarben werde weiter stattfinden können sein. Für die Schulsportanlagen will die Stadt nun noch vom Kreis als Schulträger eine Beteiligung einfordern. 2019 möchte der Bürgermeister das Projekt umsetzen. Er und Michael Soborka vom Rathaus-Fachdienst Bauen rechnen mit Kosten von rund 200 000 Euro. (den)